Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 209

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viel sich die AMA-Marketing aus den Bauerngeldern nimmt, nämlich 3,1 Millionen €, und dann gibt es noch die GenussRegionen Marketing GmbH, die schon Kollege Schell­horn angesprochen hat, nämlich im Zusammenhang mit einem äußerst interessanten Buch. Und dann wird es interessant. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Das ist die pure Wahrheit. (Der Redner hält ein Schriftstück in die Höhe.)

„g.g.A.“ ist ja, glaube ich, ein eindeutiges Zeichen. Da heißt es immer, da weiß man, dass das Produkt aus der Region kommt, das zeugt angeblich hundertprozentig von der Verbindung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel mit dem Her­kunftsgebiet. Mindestens eine Produktionsstufe, also die Erzeugung, die Verarbeitung oder Herstellung wird im Herkunftsgebiet durchgeführt. – Das ist ja wirklich eine hun­dertprozentige Sache! Leutln, da haben wir Handlungsbedarf! (Beifall beim Team Stro­nach, bei Abgeordneten der Grünen sowie des Abg. Loacker.)

Dazu möchte ich dem Herrn Präsidenten Schultes noch Folgendes sagen: Wenn es dir nicht zu schade ist, dass du in der Molkereiversammlung in Gmunden eine IG Milch diffamierst und in den Dreck ziehen willst, die nie einen Groschen an öffentlichem Geld bekommen hat, wo alle Funktionäre ehrenamtlich gearbeitet haben, mit dem eigenen Auto gefahren sind, dann musst du darüber selber nachdenken.

Da du gestern bei der Landwirtschaftskammer-Veranstaltung „20 Jahre EU – Sind wir schon da?“ die Situation beweihräuchert und von einem Erfolg gesprochen hast, bitte ich dich: Sprich wieder einmal mit Bauern! Ich habe dort keine gesehen.

Die Podiumsdiskussion war äußerst interessant. Interessant war auch die äußerst russ­landorientierte Fragenbeantwortung. Die Fragen, die man per SMS stellen hat können, hat der Moderator hervorragend gefiltert. Also das ist keine konstruktive Politik, das ist keine Informationspolitik, mit der wir die Konsumenten erreichen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Und eine letzte Einladung darf ich aussprechen. Vor 20 Jahren, Frau Kollegin Winzig, und Kollege Auer, ihr könnt es bestätigen, haben wir in Regau den Martinimarkt ge­gründet; und diesen Freitag – jeder und jede ist herzlich eingeladen – feiert der Bau­ernmarkt Regau das 20-Jahr-Jubiläum. Dort kooperieren Bäuerinnen und Bauern direkt mit den Konsumenten, dort geben die Bauern und Bäuerinnen den Konsumentinnen und Konsumenten über die Produktionsweise, über die Herkunft mit Handschlag Aus­kunft.

Abschließend darf ich bemerken, und das ist, glaube ich, das Wesentliche: Kollege Schopf hat von mehr Kontrolle gesprochen. Dazu muss ich sagen: Am Bauernhof ist die Kontrolle überbordend.

Ich kann Ihnen vom eigenen Milchviehbetrieb ein Beispiel bringen: Bei Milchkühen, die gemolken werden, die im Stall stehen und nicht gehandelt werden, werden in einem Jahr zehnmal die Ohrmarken abgelesen. Wenn das zu wenig Kontrolle ist, dann müs­sen wir noch einen Chip einsetzen. (Zwischenruf des Abg. Sieber.)

Na bitte! Schau, Kollege, das Thema ist zu ernst, das ist keine Märchenstunde. Wenn du bei der Leistungskontrolle bist, hast du alle sechs Wochen deinen Probemelker im Haus, dann hast du die Tiergesundheitsdienstkontrollen, dann hast du die AMA-Kon­trollen. Herr Kollege, nimm es einfach zur Kenntnis und rede da nicht etwas hinein, das nicht zur Praxis passt. Wir haben ja gesagt, in diesem Haus reden wir über das Leben, und das ist das ganz Wesentliche. (Abg. Matznetter: Wir haben das nicht verstanden!)

Eines möchte ich noch sagen. Ich bedanke mich bei allen Bäuerinnen und Bauern und bei allen Kolleginnen und Kollegen. Und, Herr Minister, die Herausforderung an das Mi­nisterium: Erstens: Heimmarkt mit Qualitätslebensmitteln. Zweitens: Sollte es noch Rest­bestände geben, den Exportmarkt anstreben. Außerdem muss man immer darüber spre-


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