Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 210

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chen, was die Bäuerinnen und Bauern für ihre Arbeit bekommen, und das ist etwas anderes als das, was hier genannt wird. – Danke. (Beifall bei Team Stronach und FPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

19.54


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Jannach. – Bitte.

 


19.54.09

Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Zuerst möchte ich mich tatsächlich bei der SPÖ bedanken, weil sie es ermöglicht hat, dass wir hier über diesen AMA-Tätigkeitsbericht überhaupt diskutieren. Ich weiß, dass es auf der ÖVP-Seite größte Widerstände dagegen gegeben hat, dass wir überhaupt diskutieren. (Beifall bei der FPÖ.)

Weil jetzt die Personalkosten bei der AMA-Marketing so oft angesprochen worden sind: Der Minister hat gesagt, das sei alles unsachlich, falsch, unrichtig. Ich kann nur zitie­ren, was hier im Tätigkeitsbericht steht: „53 Angestellte“ und: „Die Gehälter betrugen im Berichtsjahr gerundet 2.839.000 Euro ().“ (Zwischenruf des Abg. Schönegger.) Das sind die Gehälter. Und der gesamte Personalaufwand, da sind nämlich die ganzen So­zialabgaben dabei, beträgt dann 3,9 Millionen €. Herr Minister, das kennen Sie ja.

Wenn ich jetzt durch 53 dividiere – ich weiß schon, dass das nicht ganz richtig ist, denn es sind auch Teilzeitkräfte dabei, das ist hier nicht angegeben, aber in Summe sind es 53 Mitarbeiter –, dann komme ich auf brutto 73 600 €. Und ein Angestellter, in Öster­reich ermittelt von der Statistik Austria, verdient 41 000 €, ein Landwirt verdient 22 000 €, und die AMA verdient, umgerechnet auf die Vollzeitäquivalente, 73 000 €. Netto, wenn Sie das ohne diese Sozialabgaben rechnen, sind es noch immer 55 000 €, und das ist mehr als doppelt so viel, wie ein Landwirt verdient. Dann muss der Bericht der AMA-Marketing da ein bisschen detaillierter sein. Es ist wirklich ein Privilegiensumpf, wenn da solche Gagen gezahlt werden! (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Loacker.)

Dann noch etwas zum Kollegen Schultes. Er hat mir erklärt, dass der Leipnik-Lunden­burger-Konzern von Josef Pröll Gewinn gemacht hätte und meine Zahlen falsch wären. Sinnerfassendes Lesen, Herr Präsident, ist auch eine Gabe, die man haben möchte. Ein Minus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 124 Millionen € und eine Gewinn­ausweisung durch Auflösung von Rücklagen von 140 Millionen € ist kein erfolgreiches Geschäftsjahr, das muss ich dir schon einmal sagen.

Also da würde ich dich doch bitten, bei der Wahrheit zu bleiben und nicht zu sagen, okay, er hat ja einen Gewinn gemacht, nur weil er einen Gewinn ausweist, weil er Rück­lagen auflöst. 124 Millionen € Verlust, Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit!

Jetzt sage ich noch etwas zum Aufsichtsrat, und das ist auch ein Gewinn aus dem Tä­tigkeitsbericht. Wie setzt sich der Aufsichtsrat politisch zusammen? Ök.-Rat Franz Ste­fan Hautzinger, ÖVP, Landwirtschaftskammerpräsident; Heinz Leitsmüller, SPÖ, Arbei­terkammer; dann Reinhard Kainz, Wirtschaftsbund; dann Karl Krammer, SPÖ-PR-Be­rater; Andreas Nentwich von Nah & Frisch, C & C.

Lieber Leo Steinbichler, das ist der Aufsichtsrat! Das sind die, die die Sonderangebote machen wie minus 25 Prozent für AMA-Produkte. Vom ÖGB sitzt auch noch jemand drinnen, und das Paradebeispiel für Proporz und Vetternwirtschaft: Josef Pröll, ehema­liger Finanzminister. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Loacker.)

19.57

19.57.10

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

 


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