Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 273

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http://diepresse.com/home/bildung/schule/pflichtschulen/736784/Neue-Mittelschule_Kunftig-sieben-statt-funf-Noten

Diese Form der Leistungsbeurteilung ist für SchülerInnen, Eltern, Lehrbetriebe und teilweise auch Lehrkräfte schwer nachzuvollziehen. Vor allem der Übergang von „Befriedigend“ nach dem grundlegenden Lehrplan zu „Genügend“ nach dem Lehrplan für vertiefte Allgemeinbildung ist wohl nur für Insider als Leistungsverbesserung zu erkennen.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert, an Neuen Mittel­schulen eine für Eltern, SchülerInnen, Lehrkräfte, SchulleiterInnen und andere Per­sonen nachvollziehbare, leistungsgerechte und transparente Form der Leistungsbeur­teilung einzuführen. Die bestehende siebenstufige und zwischen grundlegender und vertiefter Allgemeinbildung überschneidende Beurteilungsskala soll abgeschafft wer­den.

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Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Klubobmann Dr. Strolz. – Bitte.

 


21.09.30

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Frau Präsidentin! Frau Bundes­ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte BürgerInnen an den Bild­schirmen! Wir besprechen eine Novelle zum Schulorganisationsgesetz. Es geht um die sechs Stunden Teamteaching in der Neuen Mittelschule. Das ist eine Investition, die im Vollausbau bei zirka 230 bis 250 Millionen € liegen wird.

Es geht darum, dass die Stunden jetzt nicht nur in drei Kern-Fächern eingesetzt werden können sollen, sondern Teamteaching auch in anderen Fächern stattfinden soll. Das finden wir grundsätzlich gut. Ich denke, es ist ein Trippelschritt, Frau Minis­terin, zwar in die richtige Richtung, aber notwendig wären entschlossene Schritte, diese würden wir uns wünschen, und entschlossene Schritte schauen natürlich anders aus.

Ich halte es für eine vertane Chance, diese sechs Stunden eben nicht in ein Qualitäts­budget umzuwandeln, das an den Schulen frei verfügbar ist. Schließlich: Wenn sechs Parlamentsparteien der Meinung sind, wir wollen die Schulautonomie ausbauen, und dieses Bekenntnis gibt es, und wir schaffen es nicht einmal bei der Um­wandlung dieser sechs Stunden – denn, Frau Ministerin, Sie haben auf meine Nachfrage hin gesagt, Sie können das nicht, weil es an gesetzlichen Vorgaben scheitern würde, et cetera –, ja dann ahne ich nichts Gutes für die Schulauto­nomiepläne, die Sie bis 17. November umzusetzen haben, oder das Konzept, das Sie bis dahin präsentieren wollen.

Wenn wir das nicht einmal bei sechs Stunden zusammenbringen, ja was heißt dann Schulautonomie überhaupt? Die Lehrer bei den Landeshauptleuten anzustellen? – Das ist natürlich vollkommen jenseitig, sowohl inhaltlich als auch der Versuch, es unter Schulautonomie zu subsumieren.

Deswegen: Vertane Chance, es ist ein Trippelschritt. Der richtige Schritt wäre ge­wesen, zu sagen: Liebe Schulen, das ist der erste entschlossene Versuch, Schul­auto-


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