Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 279

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Kompetenzen und digitalen Fähigkeiten für junge Menschen betont wird, weil diese einfach auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung eine Antwort bieten.

Keine Frage, es wird diesbezüglich sehr viel getan. Medienkompetenz ist als Unter­richts­prinzip angesetzt, „efit21“ beschäftigt sich mit den Fragen, wie E-Learning-Platt­formen und Kommunikationstools auch an Schulen angeboten werden können, wie die Lehrer befähigt werden können. Dennoch möchte ich, Frau Ministerin, einbringen, dass es bei Weitem nicht mehr ausreicht, nur Anwendungskompetenzen zu lehren – also: Wie bediene ich Word, Excel oder eine E-Learning-Plattform? –, sondern dass es auch eine differenzierte Auseinandersetzung geben muss: Datenschutz, Grundrechte. Was bedeutet es, offline oder online zu sein, welche Chancen und Risiken gibt es? Des­wegen glaube ich, dass es in diesem Bereich – dem Stellenwert entsprechend, als vierte Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben, Rechnen – auch ein eigenes Fach dafür braucht: digitale Kompetenzen inkludiert mit Medienkompetenzen.

Ich hoffe, dass Sie auch dieses Anliegen unterstützen. (Beifall bei der ÖVP.)

21.19


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundes­ministerin Heinisch-Hosek. – Bitte.

 


21.20.13

Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsi­den­tin! Hohes Haus! In aller Kürze: Wir erfüllen mit dieser Novelle einen Punkt im Regierungsprogramm – wir übererfüllen ihn sogar. Wir hatten ja im Regierungs­pro­gramm festgelegt, dass wir von diesen sechs Stunden in der Neuen Mittelschule ein Drittel den Schulen zur freien Verfügung stellen sollten. Jetzt geben wir 100 Prozent von diesen sechs Stunden frei zur Verfügung, wobei es egal ist, ob Bundes- oder LandeslehrerInnen unterrichten, denn in der Tat ist es in manchen Regionen nicht möglich, auch genug BundeslehrerInnen zu bekommen.

Es geht dabei nicht nur um Teamteaching, sondern auch darum, in sieben möglichen Varianten Kinder individuell zu begleiten, sie herauszunehmen, sie in Kleingruppen zu begleiten, Begabtenförderung zu machen, Sprachförderung zu machen. Es sind viele Angebote da. Das mag gut im Team zwischen Bundes- und LandeslehrerInnen funk­tionieren, aber wenn nicht, sollen das auch nur LandeslehrerInnen machen können. Das gibt es auch.

Weiters wollen wir natürlich sicherstellen, dass das, was in unseren Schulen Gutes geschieht, weitergeht. Ich bin tagtäglich mit guten Projekten konfrontiert, und ich glaube, dass diejenigen von Ihnen, die Eltern sind, sicher wissen, wie es Ihren Kindern in den Schulen geht. Ich weiß, dass hervorragende Arbeit geleistet wird und dass sich alle sehr bemühen, damit Kinder einen Wohlfühlplatz in der Schule haben, keine Angst verspüren müssen und damit sich die Schüler und Schülerinnen dort jeden Tag aufs Neue wohlfühlen können – und das über die vielen Stunden, die sie dort in dem Raum, in dem Haus verbringen und mit den Menschen, mit denen sie zu tun haben. (Ruf bei der FPÖ: Aber die Praxis schaut ein bisserl anders aus!) Denn nur, wenn man sich wohlfühlt, kann man Wissen aufnehmen, sonst geht das sehr schwer. In verschränkten ganztägigen Schulen ist es sicher noch lockerer und besser als in der Halbtagsschule, wo sehr viel hineingepresst werden muss und sich am Nachmittag dann vielleicht einiges gar nicht mehr so gut kreativ ausleben lässt.

Diese Projekte, die ich Tag für Tag sehe, widersprechen zum Teil wirklich den Äuße­rungen, die hier getätigt werden. Ich weiß, dass in unseren Schulen total viel weiter­geht.

 


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