Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 293

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22.07.24

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Minister! (Zwischenruf des Abg. Obernosterer.) Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich bedauere, dass diese Debatte nicht zu einem früheren Zeitpunkt stattgefunden hat und nicht live übertragen wird, denn, glauben Sie mir eines, Ihre Redebeiträge werden bei der Bevölkerung eines erreichen: dass wir weiterhin an Wählerstimmen zulegen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn man diese Debatte verfolgt und mitbekommt, wie Sie sich mit Hängen und Würgen gegen diesen Antrag wehren, der ja ein normaler Antrag ist und mit dem man nur erreichen möchte, dass in jenen Schulen, wo Deutsch Unterrichtssprache ist, natürlich auch in den Pausen Deutsch gesprochen wird, so muss man sagen, dass das unverständlich ist, denn das ist ja vollkommen normal, bitte. Was ist denn da nicht normal? (Zwischenruf des Abg. Walser.) – Und Sie gehen gegen diese Initiative vor. Wir wollen mit dieser Initiative ein Problem lösen. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Wissen Sie, was das Problem ist? – Das Problem ist, ich zitiere – aktuelle Ausgabe des „standard“ –: „53 Prozent mehr Schüler mit Deutschproblemen in Wien.“ (Abg. Walser: So viele Blaue gibt es doch nicht!) Ich zitiere weiter: „Schüler mit Deutsch­problemen: Wien will mehr Geld“.

Fangen wir doch einmal an, Deutsch zu sprechen! Was spricht denn dagegen, wenn man Deutsch auch in den Pausen spricht? – Das kostet nichts. (Beifall bei der FPÖ. –Zwischenrufe der Abgeordneten Korun und Walser.) In Wien wird nach mehr Sprach­förderkursen „angefragt“ – unter Anführungszeichen –, und das kostet Geld. Wieso lassen Sie die Schüler in den Pausen in Österreich nicht Deutsch sprechen? (Zwischenruf der Abg. Schwentner.) – Worin besteht denn das Problem? Die Integration wird damit erleichtert. Und ich darf …(Zwischenruf der Abg. Korun.)  – Schauen Sie, ich habe Sie auch ausreden lassen. Schreien Sie nicht dazwischen, mel­den Sie sich wieder zu Wort, da fängt einmal der Anstand an, da beginnt das Ganze! (Beifall bei der FPÖ. – Heiterkeit bei Abgeordneten der Grünen.) Schreien Sie nicht dauernd dazwischen. Ich zitiere aus den „SPIEGEL ONLINE“: Zum Beispiel hat eine Berliner Realschule, die Herbert-Hoover-Realschule, einen Staatspreis bekom­men. Und was hat Kurt Biedenkopf gesagt? (Zwischenruf des Abg. Wöginger.) Ich zitiere:

„‚Schüler, Eltern und Lehrer der Herbert-Hoover-Schule haben die Identität stiftende Wirkung der gemeinsamen Sprache erkannt, nicht auf staatliche Regulierungen gewar­tet und den Begriff der Nation durch ihr pragmatisches Verhalten mit Leben gefüllt‘, sagt der Senatspräsident der Deutschen Nationalstiftung, der frühere sächsi­sche Minis­terpräsident Kurt Biedenkopf.“

(Abg. Walser: Ja, da spricht niemand dagegen!) Die integrative Wirkung der gemein­samen Sprache ist also doch ein wesentlicher Bestandteil. (Beifall bei der FPÖ.)

So, jetzt zu dieser Sache. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Walser.) Herr Mag. Walser, weil Sie den Mund immer so voll nehmen, sage ich auch ein Wort zu Ihnen. (Abg. Walser: Ja!) Es ist eine Schande für mich. Es ist eine Schande, wenn man sich hier im Hohen Haus gegenseitig Sprachprobleme und Sprachschwierigkeiten vorwirft; Sie wissen das ganz genau. Wir sprechen immer von der Ehre des Hohen Hauses. (Zwischenruf bei der FPÖ.) Glauben Sie, das ist eine Auszeichnung, wenn wir hier eine Debatte führen und uns gegenseitig vorwerfen, dass wir nicht in der Lage sind, lesen, schreiben, rechnen zu können, und aus der Sicht der Bevölkerung unglaublich viel Geld verdienen. (Anhaltende Zwischenrufe der Abgeordneten Korun und Walser.) Das ist doch blamabel, was Sie hier aufführen. (Beifall bei der FPÖ.)

Und ich sage Ihnen eines: Sie schrecken auch nicht davor zurück, mich persönlich zu diskreditieren. (Zwischenrufe der Abgeordneten Korun und Schieder.) Das haben Sie


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