Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 314

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All das wird mehr zutage treten, wenn Gesundheitsberichte in einem Ausschuss dis­kutiert werden. In diesem Sinne hoffe ich, dass wir dann im Gesundheitsausschuss zu diesem Ergebnis kommen und die entsprechenden Maßnahmen setzen können. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Mückstein.)

23.16


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. – Bitte.

 


23.16.49

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Hohes Haus! Unser aller Gesundheit ist ein wichtiges Thema. Danke an die KollegInnen von den Grünen, die diesen Antrag eingebracht haben. Ja, es macht Sinn – und es ist auch eine langjährige Forderung der ÖVP-Frauen –, die Unterschiede von Frauen und Männern in der medizinischen Praxis stärker zu beachten.

85 Prozent der Studien werden an Männern durchgeführt, aber wir Frauen sind eben nicht die „kleineren Männer“, und es ist erwiesen, wie Frau Kollegin Wurm vorhin sehr richtig ausgeführt hat, dass Herzinfarkte bei Frauen viel zu spät erkannt werden. Da gibt es zu wenig Forschung und nicht die entsprechenden Maßnahmen. Das heißt, wir brauchen Daten, die beide Geschlechter aufzeigen, um besser vorsorgen zu können. Es wird auch immer wieder bestätigt, dass Österreich im europäischen Vergleich Schlusslicht bei genderspezifischen Vorsorgemaßnahmen ist.

Genauso macht es Sinn, einen einzigen, gesamthaften Bericht zu haben, sodass nicht ein Ministerium, etwa das Gesundheitsministerium, einen Bericht zur Frauen-, Kinder- und Jugendgesundheit erstellt und das Sozialministerium wieder einen eigenen Bericht zur Männergesundheit. Sie haben das vollkommen richtig ausgeführt, und man fragt sich eigentlich, warum das so ist. Gut, dass der Rechnungshof darauf Bezug genom­men hat. Der Rechnungshof sagt auch ganz klipp und klar, dass diese Trennung nicht zweckmäßig und wenig zielführend ist.

Nun wird sich der Gesundheitsausschuss damit intensiv befassen – gute Aussichten am Ende eines so kontroversiellen Tages. Ja, wir wollen, dass in der Gesundheits­vorsorge Unterschiede zwischen Frauen und Männern stärker berücksichtigt werden. Die Frauen haben wir ja jetzt schon auf den Wiener Fußgänger-Ampeln dargestellt – super originell, und da sollte sehr viel mehr folgen, nämlich auch in diesen ganz wichtigen Bereichen wie der Gesundheit. – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Gisela Wurm.)

23.19


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Mückstein zu Wort. – Bitte.

 


23.19.20

Abgeordnete Dr. Eva Mückstein (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Ich werde jetzt nicht mehr so viel zur Gendergesundheit sagen. Ich freue mich, dass Kollegin Wurm und Kollegin Aubauer unseren Antrag schon im Voraus eigentlich sehr zustimmend besprochen haben. Es ist natürlich sehr wichtig, dass diese Berichte zusammenkommen, um den Gesamtüberblick über Gendergesundheit zu haben. Wir brauchen eine gesamthafte Grundlage, nämlich genau aus dem Grund, um darauf aufbauend entsprechend differenzieren zu können.

Frauen, Gesundheit und Gendergerechtigkeit im Gesundheitswesen, diese Themen sind immer noch wesentlich unterbelichtet. Frauen leiden sehr viel mehr an Neben­wirkungen von Medikamenten, haben oft auch ernsthafte Probleme im Zusammenhang mit Herzinfarkten, die sehr lange übersehen werden. Frauen nehmen auch mehr


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