All diese Maßnahmen werden von den Landwirten in Österreich intensiv genutzt. Beinahe 90 Prozent aller Landwirte nehmen an diesem freiwilligen Programm teil. Sie sehen also, die Realität hat die Intention dieses zur Debatte stehenden Antrages bei Weitem überholt.
Wir setzen auch in Zukunft auf die freiwillige Teilnahme am höchst erfolgreichen Umweltprogramm, weil wir wissen, dass sich die Bäuerinnen und Bauern in diesem Land der Wichtigkeit der Humusschicht für unsere Betriebe, aber auch der Wichtigkeit für uns alle bewusst sind.
Die Intention dieses Antrages ist durchaus richtig. Doch wir arbeiten bereits seit Jahrzehnten daran und lehnen den Zwang, der mit diesem Antrag einhergeht, ab und damit auch den Antrag ab. (Beifall bei der ÖVP.)
11.47
Präsident Karlheinz Kopf: Die nächste Wortmeldung kommt von Herrn Abgeordnetem Dipl.-Ing. Pirklhuber, bei dem ich mich dafür entschuldige, dass ich vorhin tatsächlich die sonst übliche Frage an den Berichterstatter, ob er noch ein Schlusswort wünscht, nicht gestellt habe. Aber wir haben das zuvor schon miteinander geklärt. Alles in Ordnung!
Bitte, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort.
11.48
Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Danke, Herr Präsident! Es wäre ja eine gute Gelegenheit gewesen, die Usancen des Hauses dafür zu nutzen, um einmal auch der Vorsitzenden des Umweltausschusses und den Kolleginnen und Kollegen für ihre konstruktive Arbeit im Bereich des Parlamentarismus zu danken, weil die Anstöße meiner Kollegin Brunner und auch die konstruktive fachliche und inhaltliche Arbeit im Ausschuss – unterstützt auch vom Ministerium – tatsächlich interessant, produktiv und ergebnisorientiert waren. Das könnte man auch einmal positiv hervorheben, wenn sich schon die Gelegenheit dazu bietet. Ich habe das halt jetzt hier vom Rednerpult aus getan.
Ich möchte nun auf den Antrag des Kollegen Hofer betreffend Humusaufbau zu sprechen kommen.
Zu den zentralen Strategien für den Schutz der Böden gehören die Kompostwirtschaft, aber auch die CO2-Bindung in den Böden. Das ist keine rein technische Angelegenheit, sondern das ist tatsächlich eine Angelegenheit von hochpolitischem Inhalt, weil weltweit die Zerstörung der Böden, die Vernichtung fruchtbarer Erde, die Abholzung von Regenwäldern uns alle in unserer Existenz bedroht. Insofern ist dieser Antrag ein sehr, sehr wichtiger und interessanter, und ich habe es schade gefunden, dass wir in diesem Punkt nicht so konstruktiv diskutiert haben. Auch wenn ich mit vielen Punkten nicht ganz zufrieden war, so muss ich doch sagen: Wir haben zum Beispiel zu Mikroplastik ergebnisorientiert, lösungsorientiert diskutiert. Zum Humusaufbau wäre es genauso richtig und notwendig gewesen, ergebnisorientiert zu diskutieren, das Thema zu vertiefen, zu schauen, wo wir Verbesserungen umsetzen können.
Ich bringe dazu folgende zwei Beispiele:
Erstens: Ein europäischer Eiweißplan, der beispielsweise mit dem verpflichtenden Anbau von Leguminosen einen Bodenaufbau bringt, der Stickstoff aus der Luft in den Boden hineinbringt, der uns gentechnikfreie Futtermittel beschert, ist immer noch Makulatur. Das sind immer noch ganz kleine Sätze irgendwo am Rande der ländlichen Programme, der Gemeinsamen Agrarpolitik, aber wir sind überzeugt, dass gerade dieser Punkt eine Frage der Zukunft, eine Frage des 21. Jahrhunderts ist.
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