Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 83

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um Weinproduktion, es geht darum, dass eine Region einen Impuls bekommt und vo­rankommt. Der Bezirk Güssing hat beispielsweise nicht einmal einen Eisenbahnan­schluss. Man sieht also, wie schwierig es in dieser Region ist. Daher bemüht man sich in dieser Region selbst Initiativen zu entwickeln, damit es den Menschen dort besser geht.

Vielleicht waren Sie am vergangenen Wochenende im Südburgenland. (Der Redner zeigt eine Broschüre mit dem Titel „Der Paradies-Kompass“!) „Ein Stück vom Para­dies“, die sogenannten Paradiestage erfreuen sich enormer Beliebtheit und sind ein Teil einer Strategie dieser Region: Wie können wir unsere Stärken hervorheben, be­sondere regionale Spezialitäten, Lebensmittel, Weinprodukte der Bevölkerung, den Gästen präsentieren, um eben mehr Wertschöpfung in der Region zu lassen und Ar­beitsplätze zu sichern? – Es geht schlicht darum!

Diese Paradiestage am letzten Wochenende – vielleicht waren Sie zufälligerweise dort – haben sich in den letzten zehn Jahren – seit zehn Jahren gibt es dieses Festi­val – enorm entwickelt. Die Veranstalter haben gesagt: Ein Besucheransturm, wie man ihn noch nie erlebt hat! Die Menschen im Südburgenland sind extrem freundlich, sehr gastfreundlich, und die Qualität der Produkte ist es wirklich wert, besonders hervor­gehoben zu werden. Darum geht es in der gesamten Strategie! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Was hat es denn mit dem Uhudler auf sich? – Es ist eigentlich eine amerikanische Re­be, eine Direktträgerrebe, die gegen die Reblaus resistent war. Als sozusagen Edelsor­ten gezüchtet wurden, war es das europäische Ziel, diese Direktträgerreben zu ver­drängen, auch aus der europäischen Weinmarktordnung, und auf diese Edelsorten zu setzen.

Mittlerweile ist es aber so, dass sich der Uhudler, der früher sozusagen verleumdet wurde, kein hochwertiges Produkt zu sein, mittlerweile als besonderes und hervorra­gendes, ja, auch Nischenprodukt herauskristallisiert hat, das in den Bezirken Güssing und Jennersdorf eben regionstypisch ist.

Ein besonderer Geruch nach Walderdbeeren und Himbeeren verleiht ihm schon eine einzigartige Note. Daher ist es wichtig, dass man dieses Geschäftsmodell, das die Bauern dort entwickelt haben, unterstützt. Es ist in dieser Region eine große Unruhe entstanden, dass sozusagen der Uhudler bedroht wäre und auslaufen würde. Die Re­gelung, die damals bis zum Jahr 2030 gemacht wurde, hat viele beunruhigt, denn es geht ja darum, in den Weingärten nachzupflanzen oder eventuell sogar neue Weingär­ten auszusetzen.

Man sieht, dass sich früher hundert Betriebe damit beschäftigt haben, jetzt zählt der Verein 320 Mitglieder, das heißt, die Tendenz ist steigend. Es gibt ein einheitliches Etikett, und die Region vermarktet diese Sache gemeinsam und hat dadurch einen Auf­schwung bekommen. Ich habe die Paradiestage erwähnt, aber auch viele Buschen­schenken, Tourismusbetriebe und so weiter profitieren davon. Es hat sich zu einer Mar-
ke im Südburgenland entwickelt.

Ich darf ergänzen: Um die Paradiestage findet ein richtiger Veranstaltungsreigen statt. Im Juli das Uhudler Sommerfest, im September ein Kellerviertelfest in Eltendorf, ein Uhudler Sturmfest in Heiligenbrunn im Kellerviertel, eine Uhudlertour. Das heißt, es gibt einiges zu erleben, um die Einzigartigkeit dieser Region, den Liebreiz kennenzu­lernen. (Abg. Moser: Wir brauchen eine Änderung der burgenländischen Weinbauge­setze!) Ich meine, es ist sinnvoll, dass wir das unterstützen und diese Chance nützen.

Worum geht es da bei der Rebfläche? – Österreich hat eine Rebfläche von 45 000 Hek­tar, und die aktuelle Uhudler-Fläche beträgt 50 Hektar, ist also im Vergleich zur gesam­ten Anbaufläche verschwindend gering, eben für ein besonderes Produkt in einer Re­gion.

 


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