Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 88

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nämlich gar keine Rede mehr davon, wer das als Erster eingebracht hat oder nicht oder wer sich für die Menschen einsetzt, sondern da geht es darum, dass die Regie­rungsparteien ins rechte Licht gerückt werden und ihre Plattform bekommen. (Beifall beim Team Stronach sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Aber die Menschen im Südburgenland, meine Damen und Herren, sind nicht so kurz­sichtig. Sie wissen genau, wer sich das ganze Jahr über für ihre Interessen einsetzt und nicht nur dann, wenn am 31. Mai Landtagswahlen sind.

Ich werde beim nächsten Tagesordnungspunkt einen Entschließungsantrag punkto temporäre Grenzkontrollen einbringen, und ich bin jetzt schon gespannt, wie der Kol­lege Preiner dann stimmen wird – es gibt nämlich eine namentliche Abstimmung –, wo­für er sich dann aussprechen wird. Landeshauptmann Niessl und seine Parteikollegen sprechen sich nämlich für die Einführung aus, deswegen bin ich echt gespannt.

Wasser predigen und Wein trinken, das spielt es nicht! – Danke schön. (Beifall beim Team Stronach.)

12.51


Präsident Karlheinz Kopf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Schell­horn zu Wort. – Bitte.

 


12.52.05

Abgeordneter Josef Schellhorn (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Lieber Herr Minister! Dem Uhudler sagt man ja nach, dass man davon ein bisschen rabiat wird. Ich habe den Eindruck, dass Rouven heute in der Früh schon ein Schluckerl getrunken hat. (Heiterkeit des Abg. Ertlschweiger, der eine Mineralwasserflasche in die Höhe hält. – Abg. Wöginger: Es ist gut, wenn die Wahlen da unten wieder vorbei sind!)

Es ist mir eine besondere Ehre, als erster Nicht-Burgenländer hier sprechen zu dürfen. Ich bin also wahlkampfbefreit (Heiterkeit der Abgeordneten Meinl-Reisinger und Pirkl­huber) und kann in dieser Hinsicht ein bisschen zur sachlichen Argumentation beitra­gen, denke ich.

Es geht immerhin um die Wahnsinnsfläche von 50 Hektar. – Ja, ich möchte betonen, dass auch wir das unterstützen. Ja, dem Unterstützungsantrag für den Uhudler sollte auch zugestimmt werden. Was mich aber in der Diskussion stört, ist, dass wir immer die EU vor uns herschieben und diese an der ganzen Situation schuld sein soll. (Zwi­schenruf des Abg. Hübner.)

Betrachten wir die Geschichte, Herr Kollege Hübner! 1938 wurde der Uhudler das erste Mal verboten. Ich glaube nicht, dass das die EU war. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der Grünen.) Dann kam der Weinskandal, und dann wurde er wieder verboten. Wir dürfen uns hier wirklich auch deswegen bedanken – damals war die Poli­tik zwar auch mutig, auf der anderen Seite aber feige –, dass aus dem Weinskandal schnell die Lehren gezogen wurden und dass man auch herausgefunden hat, dass die sogenannten Direktträgerreben nicht schädlich, also nicht gesundheitsschädlich sind. Ich denke, das sollte man hervorstreichen und in dieser Hinsicht sollte man auch wei­terarbeiten!

Weil ich Feigheit und Mut angesprochen habe: In diesem Zusammenhang braucht es aber auch eine mutige Agrarpolitik, wenn ich an die anderen Rebsorten denke.

2001 wurde der Syrah verboten, und nur mutigen und innovativen Weinbauern ist es gelungen, ihn anbauen zu dürfen. Weil sie gewusst haben, die Klimaveränderung kommt auf sie zu, weil sie gewusst haben, sie müssen schneller reagieren, um über­leben zu können, haben sie eine Rebsorte wie Syrah gepflanzt, die nicht sozusagen auf unserer Agenda stand und deren Anbaufähigkeit infrage stand. Hier sollte auch ei-


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