Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 117

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der Menschenschmuggler zu verbessern. Europa muss vielmehr Hilfe zur Selbsthilfe gewähren, denn Europa sendet mit seiner teils wirklich lockeren Asylpolitik tödliche Signale aus. (Beifall beim Team Stronach.)

Nur durch die ganz klare Botschaft, dass es sinnlos ist, auf die eiskalten Schlepper hereinzufallen, wird es gelingen, diesen Migrationsstrom zum Versiegen zu bringen. Aus humanitärer Sicht ist es daher das einzig Richtige, die Flut an Flüchtlingen zu stoppen, von denen erwiesenermaßen die meisten aus wirtschaftlichen Motiven heraus Kurs auf Europa nehmen. (Ruf bei den Grünen: Haben Sie nicht in Kanada gelebt?)

Die langen riskanten Reisen kosten Tausende von Euro. Der Durchschnittsafrikaner kann dieses Geld doch nie im Leben aufbringen. Das sind meist die etwas besser Ver­netzten, die Geld zusammenkratzen und es irgendwie schaffen. Gerade sie, die besser Vernetzten, und auch ihr Geld fehlen doch dem eigenen Land für den Aufbau. Wir tun den Herkunftsländern also in Wirklichkeit überhaupt keinen Gefallen, wenn wir gerade diese Menschen aufnehmen. Man muss sich einmal vorstellen, in Großbritannien gibt es heute schon mehr Ärzte aus Ghana, als es in Ghana selbst Ärzte gibt! Die stärksten und mutigsten Afrikaner sind es oft, die weg wollen, und die schaffen es manchmal. Dadurch schwächen sie die Herkunftsländer in Wirklichkeit noch mehr.

Man muss sich auch die Dimensionen ansehen. In Europa leben rund 800 Millionen Menschen und laut EU-Präsident Schulz streben rund 500 Millionen Afrikaner nach Europa. Wer dem moralischen Größenwahn erliegt, allen armen Menschen bei uns Zu­flucht gewähren zu können, zerstört in Wirklichkeit die eigenen Lebensgrundlagen. (Bei­fall beim Team Stronach sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ein ganz anderes Thema ist die Einwanderung. Ich befürworte die Einwanderung der besten Köpfe aus aller Herren Länder, die in Österreich wirtschaftlich etwas bringen (Abg. Brosz: Das schadet dann nicht?!), die unser Land voranbringen können. Ich be­fürworte selbstverständlich auch die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention, wo sich Österreich verpflichtet, den Ärmsten der Armen Asyl zu gewähren, und das muss ordentlich gemacht werden und mit Herz. Viele Österreicher helfen und arbeiten mit an­erkannten Asylwerbern und Asylanten hier in Österreich mit sehr, sehr viel Herz. Bei ih­nen möchte ich mich sehr herzlich bedanken. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich befürworte aber nicht den zunehmenden Migrationssturm auf Europa aus zumeist wirtschaftlichen Motiven. – So viele Menschen können weder ökonomisch noch sozial hier integriert werden. (Zwischenruf der Abg. Maurer.) Die Aufnahme zu vieler Men­schen wird den sozialen Frieden in Europa zerstören. Weder die Regierung, noch linke Medien und auch nicht die lieben Kollegen aus der grünen Fraktion dürfen diese Tat­sache mit der Rassismuskeule einfach wegknüppeln. (Beifall beim Team Stronach.)

Reflexartig wird immer wieder die angebliche moralische Pflicht beschworen, dem An­sturm mit noch größerer Offenheit zu begegnen. Aber wenn die Regierung diesen ge­waltigen Flüchtlingsstrom mit offenen Armen empfängt, gefährdet sie unsere schöne humanitäre Tradition, die sie zu pflegen eigentlich vorgibt. (Abg. Scherak: Deswegen ignorieren wir die Genfer Flüchtlingskonvention?!) Tatsache ist: Je offener Europa ist, desto mehr Menschen werden kommen. Und schon jetzt sind die tatsächlich Verfolgten gegenüber den illegalen Wirtschaftsflüchtlingen eine winzige Minderheit.

Die einzige Lösung besteht darin, humanitäre Infrastrukturen zu schaffen, und zwar im Umfeld der Konfliktherde, und mit den betroffenen Ländern in Handelsbeziehungen zu treten. Ziel muss die Rettung der tatsächlich Verfolgten vor Ort sein sowie Hilfe zur Selbsthilfe. Better trade than aid. (Beifall beim Team Stronach.)

Aufgabe der österreichischen Bundesregierung ist es, zu schauen, dass die richtigen Personen Asyl bekommen. Es ist auch Aufgabe der österreichischen Bundesregierung, zu schauen, dass die Rechtsordnung durchgesetzt wird, dass Personen, die nicht den


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