Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 134

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Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich deren Verle­sung durch den Schriftführer.

Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:

"Zehntausende Flüchtlinge aus Afrika und den Balkanländern strömen in die EU, ein Ende ist nicht absehbar, im Gegenteil, es werden immer mehr: Deutschlands Innenmi­nister hat zuletzt die Zahl der Flüchtlinge, die heuer zu unseren Nachbarn kommen werden, von 300.000 auf 450. 000 nach oben korrigiert. In Österreich hieß es, knapp 50.000 würden bei uns um Asyl ansuchen. Weil zuletzt schon 300 Flüchtlinge pro Tag gekommen sind, werden es wohl deutlich mehr als 50.000 sein.", berichtete die Kro­nen-Zeitung vom 14.05.2015.

Im Jahr 2014 wurden in den 28 EU Staaten insgesamt 626.000 Asylanträge gestellt. Dies bedeutet nicht nur ein Plus von 44% gegenüber 2013. In Österreich wurden 28.027 Asylanträge gestellt, um 60,1 Prozent mehr als im Jahr 2013.

Im Jahr 2015 haben sich diese Zahlen nochmals erhöht. Bis Ende April wurden in Ös­terreich 14.225 Asylanträge registriert. Dies bedeutet ein Plus von 160% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie einer Aussendung des Bundesministeriums für Inneres entnommen werden konnte.

Aber wer kommt und beantragt in Österreich Asyl? Zum Gutteil, über 75 Prozent der 28.027 Antragsteller im Jahre 2014 waren männliche und nur 24,17 Prozent weibliche Antragsteller. Der Anteil an Minderjährigen betrug im Jahre 2014 bei den Asylwerbern 8.486 Personen (30,24 Prozent) und der Anteil an unbegleiteten Minderjährigen bei den Asylwerbern 1.976 Personen (7,04 Prozent).

Die antragsstärksten Nationen 2014 waren Syrien mit 7.687, Afghanistan mit 4.917,

Kosovo mit 1.748, Russische Föderation mit 1.504 und Somalia mit 1.153 Antragstel­lern.

Als Folge davon berichtete der Kurier online vom 18.5.2015: "Keine Betten mehr in Traiskirchen. Traiskirchen um ein Vielfaches überbelegt."

Der Teletext berichtete, dass insgesamt 1.800 Fremde derzeit im Erstaufnahmezen­trum Traiskirchen untergebracht sind. Darunter sollen ca. 1.000 unbegleitete Minderjäh­rige sein.

Um den Ansturm von Fremden bei der Unterbringung bewältigen zu kön­nen, wurden Zeltlager an drei Stand­orten in Salzburg, Linz und Thalham aufgebaut, wo die Fremden von Bun­desministerin Mikl-Leitner mit den Worten "Welcome to Austria" (APA173, 16.5.2015) begrüßt wurden.

Das Innenministerium informierte am 18. Mai 2015 in einer Presseaussendung (OTS166), dass der durchschnittliche Tageswert in der vergangenen Woche 250 Asylanträge be-


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