Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll79. Sitzung / Seite 156

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Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Lo­patka. – Bitte.

 


16.06.25

Abgeordneter Dr. Reinhold Lopatka (ÖVP): Meine sehr geehrten Damen und Her­ren! Ich kann direkt da anschließen, wo Klubobmann Schieder aufgehört hat.

Ich habe Verständnis für Kollegen Klubobmann Matthias Strolz, wenn er Neuwahlen möchte. Wenn ich mir die letzten beiden Landtagswahlergebnisse der NEOS an­schaue, einmal knapp unter 2,5 Prozent, einmal knapp über 2,5 Prozent, also beide Male im Durchschnitt bei der Hälfte von dem, was es das letzte Mal noch war  (Abg. Strolz: Es geht um Österreich! Es geht um Österreich!) – Kollege Strolz, bei den Ge­meinderatswahlen, ich weiß es, war es noch viel schlechter, einmal 0,89 Prozent, ein­mal 0,39 Prozent. (Zwischenrufe der Abgeordneten Strolz und Loacker.) Dass Sie da in Neuwahlen fliehen wollen, dafür habe ich Verständnis, nur wir stehen nicht zur Ver­fügung. Wir wollen arbeiten und keine Neuwahlen, Kollege Strolz.

Die Wahlergebnisse waren bitter für Sie, ich weiß es (Abg. Strolz: Sie sind ein Ses­selkleber!), ich verstehe Sie, die Wahlergebnisse waren bitter für Sie. Sie könnten ei­gentlich froh sein, dass wir die Legislaturperiode auf 5 Jahre verlängert haben, weil Sie wenigstens diese Zeit sicher haben. (Neuerliche Zwischenrufe der Abgeordneten Strolz und Loacker.)

Schauen Sie, Ihr Problem ist ja nicht nur, dass Sie das, was Sie versprochen haben – Sachpolitik zu machen –, längst aufgegeben haben. Die Menschen merken immer mehr, dass Sie inhaltsbefreit sind und dass die NEOS-Partei nur die schnelle Schlag­zeile sucht. (Abg. Strolz – eine Broschüre in die Höhe haltend –: So hätten Sie es ma­chen sollen!) – Ja, da haben Sie viel abgeschrieben von uns, ich weiß es, aber Sie kön­nen gerne darauf zeigen.

Schauen Sie, Ihr Problem ist das Unterschreiten der 4-Prozent-Hürde, und Sie sind auf dem besten Weg dorthin. Sie werden es dann in Oberösterreich das nächste Mal wie­der sehen, dann werden Sie hier wieder einen Neuwahlantrag stellen, weil natürlich die Angst, bei Wahlen nicht erfolgreich zu sein, von Wahl zu Wahl – ich verstehe es – bei Ihnen zunimmt. Aber das, was Österreich braucht, ist (Abg. Strolz: Eine neue Re­gierung!) sachliche Arbeit, und ich sage es Ihnen: Sachlich gibt es keinen einzigen Grund für Neuwahlen.

Welches Problem ist denn mit Neuwahlen gelöst? Welches Problem ist mit Neuwahlen gelöst? (Abg. Meinl-Reisinger: Reformen! Bildungsreform !) Das Asylproblem? Die Arbeitslosigkeit? (Abg. Strolz: Staatsverschuldung!) – Das ist gelöst mit Neuwahlen? Die Staatsverschuldung? – Na herrlich! Glauben Sie das wirklich selbst, dass Neuwah­len irgendetwas in dem Land lösen? (Abg. Strolz: Sie sind ein Angstkleber!) – Nein, ganz sicher nicht (Abg. Strolz: Aber sicher!), nein, ganz sicher nicht.

Ich war schon ein paarmal dabei, als wir vorzeitige Neuwahlen hatten, da waren Sie vielleicht noch unterstützend für uns unterwegs. (Heiterkeit bei der ÖVP.) Also ich neh­me es an, dass Sie damals Karlheinz Kopf als sein parlamentarischer Mitarbeiter unter­stützt haben. Die Kollegin Meinl nickt, also sie war damals auch noch unterstützend da­bei. (Abg. Meinl-Reisinger: Ich habe mich daran erinnert!) – Gut, dann habe ich das missverstanden, Sie haben sich nur daran erinnern können, dass Sie damals noch für uns unterwegs waren.

Schauen Sie, was ich Ihnen sagen möchte – denn ich möchte nicht zu lange reden –: Das, was wir brauchen, wir werden es heute noch einmal diskutieren, sind Lösungen – in der Asylfrage, einer Frage, die europaweit alle Regierungen beschäftigt, auch unse­re Bundesregierung, und in solchen Fragen würde ich mir mehr von Ihnen erwarten,


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