Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 179

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Schieder: Das ist Fakt!) – Eben, da weisen Sie uns auf einen wesentlichen Unterschied hin. Ich habe vorher all jene eingeladen, die das unterstützen können, was Sie im Mai richtigerweise gesagt haben, das dann auch in Taten umzusetzen und unseren Antrag zu unterstützen, wozu ja später Gelegenheit sein wird.

Und das ist genau der Unterschied zwischen uns, Herr Klubobmann, wobei ich jetzt gar nicht das Abstimmungsergebnis vorwegnehmen kann. Aber wenn es so ist, dass Sie unseren Antrag nicht unterstützen werden, dann muss man Ihnen leider vorhalten, dass es wohl nicht ausreicht, wenn man sich nur aktionistisch auf den Rathausplatz stellt, wo jetzt gerade das Pride Village stattfindet, oder derartige Äußerungen macht, sondern die Diskriminierung gehört beseitigt, indem man ganz konkrete Maßnahmen setzt. (Abg. Schieder: So wie Sie?! Welche haben Sie schon gesetzt?)

Diese ganz konkrete Maßnahme ist unser Antrag, den ich hiermit einbringen möchte:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Musiol, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ehe für alle

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesvorschlag zuzuleiten, der die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare vorsieht.“

*****

Sie können sich alle einzeln namentlich dazu oder dagegen bekennen.

Für all jene ZuhörerInnen und ZuseherInnen, die nicht die Möglichkeit haben, hier im Parlament abzustimmen, gibt es eine andere Möglichkeit. Es gibt eine Petition, die ist auf der Seite www.ehe-gleich.at zu finden, die kann man unterstützen, und diese Petition wird an den Nationalrat gerichtet werden, sollte heute unser Antrag nicht durchgehen. Diese Petition kann man auch unterschreiben, wenn man zum Beispiel in den nächsten Tagen am Rathausplatz vorbeikommt. (Abg. Rädler: Wenn man zu viel getrunken hat!)

Jetzt möchte ich noch ein Zitat oder ein Inserat, das im „Standard“ erschienen ist, aber auch in deutschen Zeitungen, zum Beispiel in der Zeitung „Die Zeit“, erwähnen, zum schönen Abschluss. Da wurde gefragt – vielleicht haben Sie es schon gelesen –, was sich für heterosexuelle Paare ändert, wenn homosexuelle Paare gleichberechtigt heiraten dürfen. (Abg. Glawschnig-Piesczek: Original nix!) – Nichts. Eva Glawischnig hat es erkannt.

Also Frau Fekter, Sie haben uns ja gerade verraten, wie lange Sie verheiratet sind. Was ändert sich für Sie und Herrn Fekter – falls er so heißt, vielleicht hat er ja einen anderen Namen –, wenn gleichgeschlechtliche Paare auch heiraten dürfen? Unsere Antwort ist: nichts. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

18.27


Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Ferner ist auch ein Verlangen auf namentliche Abstimmung darüber eingebracht wor­den.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

 


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