Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung / Seite 366

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Jetzt gilt es, diese interdisziplinäre Zusammenarbeit auszudehnen und einen Entfal­tungs­rahmen zu schaffen. Herr Staatssekretär, Sie beschäftigen sich schon seit Län­gerem als Präsident der Julius Raab Stiftung mit diesem Thema. Auch wir im Wirt­schaftsbund beschäftigen uns schon sehr lange mit diesem Thema. Es freut mich, dass wir jetzt in die politische Umsetzung kommen, bei der wir Sie sehr gerne unter­stützen. (Beifall bei der ÖVP.)

23.07


Präsident Karlheinz Kopf: Nun hat sich Herr Staatssekretär Dr. Mahrer zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


23.07.35

Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Mag. Dr. Harald Mahrer: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Lieber Niko Alm! Ich glaube, das ist kein Schönheitswettbewerb. Ich kann auch da meine Hände in Unschuld waschen. Viele in Österreich beschäftigen sich seit längerer Zeit mit dem Thema, und das ist gut so, egal ob das die Innovationsabteilung der ÖBB oder der Voest ist oder ob das viele Klein- und Mittelbetriebe sind, die forschungsorientiert sind – der Bereich ACR wurde angesprochen. Das ist gut so, und wir müssen dieses Innovationspotenzial auch zwingend heben.

Es gab Gespräche mit dem Abgeordneten Muchitsch oder anderen in den letzten Monaten, wo wir immer wieder festgestellt haben, wenn im Bereich der Industrie durch die Digitalisierung 20 000 bis 30 000, oder vielleicht sogar mehr, 35 000, hoch­qualifi­zierte Jobs bedroht sind, sollten wir das nicht so dahinlaufen lassen und die Inno­vationspotenziale nicht heben, die wir in dem Land in sehr unterschiedlichen Bereichen haben – auch mit dem Wolfgang Katzian haben wir das unlängst länger besprochen –, sondern in Wirklichkeit müssen wir alle einig an einem Strang ziehen, und zwar in dieselbe Richtung, dass es uns gelingt, diese Arbeitsplätze zu sichern und in Zukunft auch andere, getrieben durch die Digitalisierung, zu schaffen. Als kleine, offene Volks­wirtschaft – und da stimme ich gleich ein und schließe an an das, was Abgeordneter Mayer ausgeführt hat –, die 6 € von 10 € ihrer Bruttowertschöpfung auf den Exportmärkten verdient, bleibt uns auch gar nichts anderes übrig.

Stichwort Innovation – Sie haben es angesprochen –: Wo findet denn der große Wettbewerb statt, und warum dürfen wir uns auch diesen ganzen Veränderungen nicht verschließen? – Ich habe es im FIT-Ausschuss gesagt: Bei 285 Milliarden US-Dollar, die China im letzten Jahr für Forschung und Entwicklung ausgegeben hat, und bei einer geplanten Steigerung auf 480 Milliarden bis 2019 und auf 600 Milliarden bis 2022 wird im Jahr 2019 das Niveau der Europäischen Union und im Jahr 2022 das Niveau der USA erreicht – das ist mehr als eine Verdoppelung!

Das ist – und das mögen viele vielleicht nicht wahrnehmen – eine totale Verschiebung des geotektonischen Innovationspotenzials von USA und Europa in Richtung China. Das heißt, wir müssen uns mit aller Kraft darum bemühen, alle Innovationspotenziale, die es in diesem Land gibt, auf allen unterschiedlichen Ebenen zu heben. Und da geht es eben nicht nur um die Grundlagenforschung und die angewandte Forschung, son­dern auch – Stichwort demografische Herausforderung – um den gesamten Bereich der sozialen Innovation und viel Innovationspotenzial im Bereich der KMUs und der Industrie im Bereich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das wir noch nicht gehoben haben.

Es geht also um eine gemeinschaftliche, partizipative, zutiefst beteiligungsorientierte Strategie. Und wenn es uns, Regierung und Parlament gemeinsam, gelingt, das in einer breiten Debatte im nächsten Jahr auf die Beine zu stellen und binnen Jahresfrist


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