Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 240

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19.51.22

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Meine Damen und Herren! In aller gebotenen Kürze: Das ist tatsächlich ein wichtiger Bericht. Eine nicht unwesentliche Fläche des Bundesgebiets ist mit Wald bepflanzt beziehungsweise sind natürliche Waldgesellschaften, und darin ist natürlich Wild vorhanden. Das wäre an sich noch ein ganz natürlicher Zusammenhang, aber selbstverständlich besteht in der Art und Weise der Wildbewirtschaftung und der Waldbewirtschaftung ein Zusam­menhang.

Dabei ist es wesentlich, zu wissen, ob die Schäden durch Wild mehr werden oder nicht. Es ist ein wirtschaftlicher Schaden, es ist letztlich auch eine Frage der Gesund­heit der Wildbestände und Ähnliches mehr. Es ist nicht unwichtig, zu sehen, dass die Aspekte einer modernen Jagd eigentlich viel zu wenig diskutiert werden.

Ich fasse das jetzt unter dem Begriff Ökojagd zusammen – es gibt den Verein der Ökojagd in Niederösterreich, in Oberösterreich, in anderen Bundesländern und auch in Deutschland –, einfach der Zusammenhang und das Bewusstsein, dass Jagd zu Beginn eigentlich Wildbeobachtung war, ganz früh. Auch die ersten Vogelschützer waren Jäger, das muss man wissen, Naturschützer, Menschen, die gerne in den Wald gegangen sind, die Natur beobachtet haben und dabei sehr viel gelernt und gesehen haben.

Es sollte nicht die Trophäenjagd im Vordergrund stehen, diese Sonntagsjägerei, mit dem Jeep irgendwo hinauffahren und dann ansitzen und irgendein tolles Trophäen­stück mit nach Hause nehmen. – Das kann es nicht sein.

Auch ein Teil der Wildfütterung ist das Problem: Sommerfütterung, die Jagdgesetze sind Landesgesetze – all diese Fragen gehören genau evaluiert. Ich bin überzeugt, dass wir, wenn wir den Wildschadensbericht dann tatsächlich im Ausschuss disku­tieren, sehr rasch draufkommen werden, dass es tatsächlich einen Modernisierungs­schub braucht, dass wir effiziente Maßnahmen brauchen, um die Naturverjüngung im Wald voranzubringen.

Kollege Jannach hat zu Recht gesagt, dass die Versäumnisse, die es gab, weil niemand hingesehen hat – außer ihm, das hat er zu Recht aufgezeigt –, tatsächlich abgestellt werden müssen. Das haben wir im Ausschuss gemeinsam festgestellt, daher dieser Antrag und diese Entschließung. Wir werden das natürlich gemeinsam tragen, und uns, so hoffe ich, auch einmal – vom Ausschuss beziehungsweise gemeinsam fachpolitisch; das wäre meine Anregung zu diesem Thema – die Bundesforste genauer zur Brust nehmen. Das ist jener Teil des Waldes – 15 Prozent der Waldfläche in Österreich –, der unser Wald ist, der der Republik gehört und zu dem wir Abgeordnete mehr Bezug haben und Bezug haben sollten.

Hier ist der Appell an das Ministerium, dafür zu sorgen, dass wir zum Beispiel einmal die Kollegen von den Bundesforsten in den Ausschuss bekommen, uns dort im Hearing mit Ihnen austauschen können und vielleicht einmal die eine oder andere Exkursion vor Ort machen können. – Danke schön, meine Damen und Herren! (Beifall bei den Grünen.)

19.54


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schellhorn. – Bitte.

 


19.54.48

Abgeordneter Josef Schellhorn (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Minister! Ja, es ist durchaus positiv, dass der von Kollegen Jannach eingebrachte Antrag nicht, wie meistens in den Ausschüssen, vertagt und schubladisiert wird, son-


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