Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 104

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nicht die richtige Art, damit umzugehen, denn es geht um die Fähigkeiten und nicht um die Defizite, wie es auch in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen steht. Es geht generell nicht um die Änderung von Namensschildern, sondern es geht um einen Paradigmenwechsel, und da begrüße ich auch die Ankündi­gung der Ministerin, dass es die Modellregionen in Kärnten, in der Steiermark und in Tirol ab September geben wird. Ich bin gespannt, wie das umgesetzt wird, denn es sind drei unterschiedliche Modelle. In Tirol legt man vor allem mehr Wert auf die El­ternberatung, in Kärnten gibt es keine Sonderschulen mehr, und in der Steiermark ist man sehr weit bei der Integration von behinderten Kindern. Es wird spannend sein, hier gemeinsame Werte und Richtungen zu finden.

Im Ausschuss wurde auch das Thema der PädagogInnenbildung NEU, die sehr gut läuft, diskutiert. Und ich begrüße auch, dass ab jetzt jeder Pädagoge in der Ausbildung Grundkenntnisse in der Inklusions- und Sonderpädagogik bekommt. Wichtig wäre, dass auch behinderte StudentInnen an den Hochschulen studieren können, was auch im Ge­setz vorgesehen ist. Und da wäre es noch notwendig, dass Zahlen erhoben werden und nach diesen Erkenntnissen auch Möglichkeiten gefunden werden, hier besser zu för­dern.

Einen letzten Punkt möchte ich noch anführen: Wenn wir von Inklusion und gleichbe­rechtigter Teilhabe reden, dann ist es wichtig, dass, wenn man behinderte Kinder zur Welt bringt, diese auch die Chance haben, ein gleichberechtigtes Leben zu führen. Und da ist wichtig – und da möchte ich Sie als Ministerin, nicht als Bildungsministerin, sondern als Frauenministerin ansprechen –, dass wir uns zusammensetzen und darü­ber diskutieren, wie man die Rechte der Frauen stärkt, damit sie auch mehr Mut haben, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen, und wie man die Rahmenbedingungen dafür verbessern kann.

Abschließend sage ich wie bei jeder Rede, dass es um die Menschenwürde geht, die wichtig ist und die auch in der Verfassung verankert werden soll. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

14.06

14.06.10

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über den Gesetzentwurf samt Titel und Eingang in 681 der Beilagen.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für diesen Gesetzentwurf sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dem vorliegenden Gesetzentwurf auch in dritter Lesung ihre Zustimmung erteilen, um ein diesbezügliches Zeichen. – Auch das ist die Mehrheit. Der Gesetzentwurf ist somit auch in dritter Lesung angenommen.

Wir gelangen weiters zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeord­neten Ing. Lugar, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Approbation von nicht-gegen­derten Schulbüchern“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist abgelehnt.

Wir gelangen ferner zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordne­ten Dr. Walser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Inklusion in der Schule, Umset­zung der UN-Behindertenrechtskonvention.

 


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