Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 106

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abschließenden Prüfung, der noch im gleichen Schuljahr des Haupttermins liegt, zu er­möglichen.“

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Ich erkläre kurz den Hintergrund: Wir haben je nach Jahrgang zwischen 40 000 und 50 000 Leute, die zur Matura antreten; in etwa 10 Prozent scheitern. Das heißt, die ha­ben dann die berühmte Nach-Matura.

Jetzt haben wir vorgeschlagen, wie es gehört, im Ausschuss, ganz regulär und einfach diesen Schülern – und das sind eben geschätzt 4 000 bis 5 000 jedes Jahr – die Mög­lichkeit zu geben, ihre Nach-Matura vor der Sommerpause zu erledigen. Also ein völlig pragmatischer, unideologischer Lösungsansatz für diese Jugendlichen. Was man näm­lich nicht vergessen darf: Für sehr, sehr viele sollte eigentlich das Berufsleben begin­nen, das Studium beginnen, das Bundesheer beginnen, und, und, und.

Die Realität derzeit ist, wir haben die meisten Nach-Matura-Prüfungen Ende Septem­ber, Anfang Oktober. Das heißt, da fallen sehr viele Jugendliche durch den Rost und verlieren wertvolle Zeit. (Zwischenruf des Abg. Walser.)

Dieser pragmatische Ansatz würde allen Jugendlichen, die dieses Nach-Matura-Pro­blem haben, helfen, und zwar über alle Parteigrenzen hinweg, also nicht den freiheitli­chen oder grünen Jugendlichen, sondern allen. Das wäre ganz einfach zu lösen. Man müsste nur vor dem Schulende, sprich Ende Juni/Anfang Juli, den Schülern die Mög­lichkeit geben – nicht, sie zwingen –, diese Nach-Matura zu machen und damit wirklich ab Sommerbeginn eigentlich in ein neues Leben zu starten.

Es ist völlig klar, dass es auch von der Lernkurve her besser wäre. Wenn die Schüler eine Sommerpause haben, drei Monate quasi aus dem Rhythmus sind und dann noch einmal neu losstarten müssen, dann ist völlig klar, dass das für Schüler nicht ange­nehm ist und auch deren Erfolg nicht steigert.

Das heißt, mir hat keiner erklären können, was gegen diesen völlig pragmatischen Vor­schlag spricht.

Nur, was war die Realität? – So wie mittlerweile hier gelernt: Der Antrag ist schubla­disiert, ist vertagt worden. Die Regierung und die Frau Minister sind nicht einmal in der Lage, so ein einfaches, pragmatisches, für alle Schüler sinnvolles System umzusetzen. Daran erkennt man, dass der Vorteil oder die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen für diese Frau Minister eben nicht im Mittelpunkt steht.

Da muss ich schon beide Regierungsparteien an den Ohren ziehen und sagen: Bitte schön, so kann es nicht weitergehen! (Zwischenruf des Abg. Obernosterer.) Wenn Sie nicht einmal die einfachsten Dinge im Bildungsbereich schnell lösen können, wie wol­len Sie dann jemals große Problemfelder lösen? – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

14.14


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der von Herrn Abgeordnetem Wurm eingebrachte Ent­schließungsantrag ist ausreichend unterstützt, wurde ordnungsgemäß eingebracht und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Wurm, Dr. Rosenkranz und weiterer Abgeordneter

betreffend Wiederholungen von Teilprüfungen bzw. von Prüfungsgebieten der abschlie­ßenden Prüfung (Matura)

 


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