Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 112

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für acht Standorte in Österreich gelten, wobei es auch meiner Meinung nach wün­schenswert wäre, dass die Anzahl der AHS- und BHS-Abschlüsse in Österreich erhöht wird.

Abschließend wünsche ich allen Pädagoginnen und Pädagogen, allen Schülerinnen und Schülern sowie auch den Eltern erholsame Ferien. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

14.31


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Ing. Hofinger. – Bitte.

 


14.31.13

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Frau Minis­terin! Hohes Haus! Betreffend die Zentralmatura für Berufstätige, Kollegs und Vorberei­tungslehrgänge ist es, denke ich, ein wichtiger Punkt, auch da die Zentralmatura um­zusetzen. Ich möchte insofern auf dieses Thema eingehen, weil es einen Trend in die­se Richtung gibt.

Genau diese berufsbegleitenden Maturalehrgänge werden immer mehr angenommen, und ich sehe das in meinem persönlichen Umfeld, da immer mehr Jugendliche bezie­hungsweise junge Leute zwischen 20 und 25 – wenn sie sich in einer Gruppe befinden, ist es natürlich noch leichter – die Matura nachmachen, und daher, meine ich, haben wir da Handlungsbedarf. Und das sogenannte lebenslange Lernen wird immer trendi­ger, und daher ist es ganz wichtig, dass wir da einen Akzent setzen.

Zur Zentralmatura möchte ich eine persönliche Anmerkung machen: Ich war zuerst kein Freund davon, aber wenn man jetzt den ersten Maturajahrgang sieht, wie die Schülerinnen und Schüler abgeschlossen haben, sieht man doch eines: dass man hier einen guten Vergleich unter den Schulen hat. Auch für Lehrer liefert sie eine gute Ver­gleichsbasis, aber natürlich auch für die Schüler, die sich da wirklich nicht ungerecht beurteilt fühlen müssen, weil damit ein Standard eingeführt wird, an dem sich alle mes­sen können.

Ich muss zur oberösterreichischen Zentralmatura sagen, dass sie sehr gut umgesetzt wurde: 2 697 Maturanten haben nun in den vergangenen Monaten die Matura abge­legt. Wie gut sie umgesetzt wurde, kann man natürlich am besten beurteilen, wenn man sieht, wie viele die Matura nicht geschafft haben. Das waren in Oberösterreich 9,7 Prozent. Im Zehnjahresschnitt, in den vergangenen zehn Jahren, lag der Schnitt bei 9,5 Prozent. Man sieht also auch daran, dass es weder schwieriger noch leichter geworden ist.

Diese teilzentrale Reifeprüfung, die wir einführen, ist, denke ich, etwas ganz Wichtiges. Eine Matura ist zweifellos immer Voraussetzung für das Studium, aber natürlich ge­nauso für den Job beziehungsweise für das berufliche Weiterkommen. Daher meine ich, haben wir da auch Nachholbedarf in die Richtung, dass wir für die Berufstätigen hier eine Zentralisierung beziehungsweise eine Gleichstellung zwischen den Schülerin­nen und Schülern anstreben, ohne dass man die Semestergliederung aufweichen muss.

Grundsätzlich meine ich, dass wir in Zukunft mehr Akzente in der Erwachsenenbildung zu setzen haben, denn gerade in der momentanen Situation, in der es immer weniger Arbeitsplätze gibt, ist eine Matura dafür, einen Job zu bekommen oder ihn nicht zu be­kommen, ein ganz wesentliches Kriterium.

Wenn wir uns den Schnitt anschauen – vom Unterrichtsministerium veröffentlicht –, so haben in Österreich 31,8 Prozent der 25- bis 64-Jährigen die Matura als höchste Aus­bildung nachgewiesen. Diesbezüglich haben wir sicher Nachholbedarf und sollten den entsprechenden Prozentsatz noch erhöhen, ich möchte aber auch eines feststellen: Ich möchte die Lehre nicht hinter die Matura platzieren, denn es gibt auch dort gute Mög-


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