eine aktive Außenpolitik zu betreiben, damit Flüchtlingsströme bereits in der Region, in der sie entstehen, bewältigt werden können, insbesondere durch die Schaffung von Schutzzonen in den Krisenregionen und
das Schlepperwesen umfassend zu bekämpfen.
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Ich lade Sie wirklich im Interesse der Humanität, aber auch der Gerechtigkeit ein, diesen Gesetzwerdungsprozess in den nächsten Wochen bis hin zur Beschlussfassung positiv zu begleiten und dem Gesetz dann auch zuzustimmen. Ich möchte noch einmal darauf verweisen, dass wir auch versuchen werden, mit einem Antrag das Schlepperwesen in den Griff zu bekommen, denn, meine sehr geehrten Damen und Herren – und jetzt möge mir niemand böse sein –, die Auswirkung ist unterm Strich Mord, mehrfacher Mord. Das ist nicht zu diskutieren und ganz einfach nicht zu interpretieren; damit wir wissen, wovon wir reden.
Wir als aufrechte Demokratinnen und Demokraten in einem wunderbaren Land haben es nicht notwendig, dass so etwas passiert, und daher lade ich ein, diesem Antrag ebenfalls die Zustimmung zu geben. (Beifall bei der SPÖ.)
15.22
Präsident Ing. Norbert Hofer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Schieder, Pendl, Lopatka und Amon Kolleginnen und Kollegen
eingebracht im Zuge der Debatte über die gemeinsame Erklärung des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Abs. 2 GOG-NR zur Asylsituation
betreffend Flüchtlingsbewegungen in Europa und Österreich
Begründung
Die toten Flüchtlinge, die erstickt in einem Schlepperfahrzeug in Österreich aufgefunden wurden, sind mehr als eine menschliche Tragödie. Sie zeigen, dass der Schleppermafia Menschenleben nichts wert sind, sondern Ihnen nur Profit wichtig ist. Daher ist es unsere humanitäre Verpflichtung, mit aller Konsequenz gegen Schlepper vorzugehen, die mit der Not der Menschen Geschäfte machen und nicht davor zurückscheuen, dabei den Tod von Menschen in Kauf zu nehmen. Zugleich muss gesichert werden, dass Menschen Schutz vor Krieg und Verfolgung bekommen können.
Seit Jahresbeginn sind nach Angaben der Vereinten Nationen bereits mehr als 100.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Alleine heuer haben laut unabhängigen Berichten fast 2.300 Menschen ihr Leben bei dem Versuch verloren, über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Die tatsächliche Zahl der Toten dürfte allerdings deutlich über dieser offiziellen Angabe liegen, da viele Opfer im Meer nie gefunden werden. Erst kürzlich wurden nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der libyschen Küste 82 Leichen geborgen, wobei über 100 Menschen vermisst werden.
Allein dies zeigt neben einer aktiven Schlepperbekämpfung auch die Notwendigkeit einer gemeinsamen Flüchtlingspolitik innerhalb der EU. Eine humanitäre Flüchtlingspolitik in der EU kann aber nicht einzelnen Ländern Verpflichtungen auferlegen, die auf-
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