Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 50

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sen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Kinder gehören nicht in Massenquartiere. Kin­der gehören in familiäre Einheiten, denn dort gelingt Integration wohl am besten.

An dieser Stelle möchte ich allen ehrenamtlich Tätigen in Österreich ganz herzlich für ihre Leistungen für die Flüchtlinge, aber natürlich auch für bedürftige Österreicherinnen und Österreicher danken. Das ist es, was mich als Österreicherin besonders stolz macht. – Vielen herzlichen Dank und alles Gute für das kommende Jahr, das wir ge­meinsam erfolgreich verbringen werden! (Beifall bei der SPÖ.)

9.18


Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich für eine einleitende Stellungnahme Frau Bun­desministerin für Bildung und Frauen Heinisch-Hosek zu Wort gemeldet. Ihre Redezeit soll 10 Minuten nicht überschreiten. – Bitte.

 


9.19.05

Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsi­dentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Es wurde schon gesagt: Der Schulbe­ginn ist gut vorbeigegangen. Jetzt, um 9.15 Uhr, ist wahrscheinlich die erste Stunde schon vorbei. Vielleicht haben manche Schulen auch gar nicht mehr die Schulglocke, die läutet, sondern sie arbeiten in einem Projekt, in einer Gruppe oder alleine. Vielleicht sind manche im Schulgarten. Vielleicht beschäftigen sich einige mit dem Herbstbeginn. Vielleicht lernen einige mit dem Smartphone Geschichte, so wie ich es in einer Neuen Mittelschule unlängst bei einem Besuch erlebt habe, oder sitzen am Computer. Ich glaube sagen zu können, wenn wir uns an unsere eigene Schulzeit erinnern und nun an die Schulsituation unserer Kinder, vielleicht auch Enkelkinder denken, dann hat sich in Österreich doch vieles verändert.

Etliches wurde von meiner Kollegin Sissi Grossmann schon angedeutet und bespro­chen, etwa die Neuerungen von heuer. Der Schulstart 2015/16 ist für manche Kinder sehr unterschiedlich ausgefallen. Denken wir daran, dass der erste Schultag etwas ganz Besonderes – vor allem für die Schulanfängerinnen und Schulanfänger – ist. Da waren sicher Kinder dabei mit riesengroßen Schultüten, da waren Kinder dabei mit kleineren Schultüten, und es waren auch Kinder dabei, die vielleicht nur das Gewand, die Klei­dung am Leib getragen haben, die sie haben, und die gar keine Süßigkeiten, keine Schul­tüten mitgehabt haben.

So konstruktiv-kritisch Sie im Anschluss wahrscheinlich auch noch sein werden – und das begrüße ich auch, denn auch ich sehe im österreichischen Schulsystem noch Opti­mierungsbedarf; wenn alles in Ordnung wäre, bräuchten wir uns nicht mit Verbesse­rungsvorschlägen auseinanderzusetzen, das wäre dann das Optimum, das ist klar –, aber eines ist sicher: Alle Kinder sind im österreichischen Schulsystem herzlich will­kommen. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

Alle Kinder sind herzlich willkommen, denn ich glaube, dass wir uns nicht vorstellen kön­nen, welche Überraschung es für manches Kind bedeutet, nach monatelanger Flucht zum ersten Mal wieder ein Willkommensgefühl in einer Klasse zu empfinden, sich in einem Verband von Gleichaltrigen wiederzufinden und dort zum ersten Mal Sicherheit, einen guten Ordnungsrahmen und Geborgenheit zu erleben. Und genau in dieser Will­kommenskultur ist es wichtig, dass wir das, was wir zusätzlich im österreichischen Bil­dungssystem jetzt – und gerade jetzt aufgrund der Zahlen – benötigen, auch sicherstel­len können.

Ich möchte auch an dieser Stelle den herausragenden Job, die Arbeit, das Engage­ment aller Lehrerinnen und Lehrer noch einmal positiv hervorheben, denn dieser Schul­beginn, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ist für alle ruhig, geordnet und sicher verlaufen, und dazu tragen natürlich die Pädagoginnen und Pädagogen einen Großteil bei. Aber es geht nicht alles ohne Vorbereitungsarbeiten und automatisch, und daher ha­ben wir natürlich schon vor dem Sommer begonnen, uns mit allen neun Bundeslän-


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