Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll93. Sitzung / Seite 24

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Abgeordneter Herbert Kickl (fortsetzend): Gut, würde ich sagen, dass es kein Geruchsfernsehen gibt, denn sonst würde man nämlich den Angstschweiß der Roten, Grünen und Schwarzen auch zu Hause an den Fernsehapparaten riechen, wenn es nämlich um die Vorbereitung der beiden Wahlgänge – in einer Woche in Ober­österreich und dann in Wien – geht. (Beifall bei der FPÖ. – Rufe: Da haben wir keine Angst!)

Aber, meine Damen und Herren, Mildtätigkeit, das ist eine Sache. Und das ist etwas Gutes. (Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen. – Abg. Pilz versucht, seinen Koffer an Abg. Strache zu übergeben, was dieser ablehnt.) Was aber hier zur Schau gestellt wird, diese penetrante Form von Mildtätigkeit, das steht auf einem ganz anderen Blatt. (Die Abgeordneten der Grünen beginnen wieder damit, in stetigem Wechsel Papiergeld in die FLÜCHTLINGSHILFE-Spendenbox einzuwerfen. – Anhaltende Zwischenrufe.)

Ich habe Ihnen deshalb etwas mitgebracht – Kollege Lopatka wird es kennen –, aus dem reichen Traditionsschatz der christlich-abendländisch-jüdischen Tradition. (Unruhe im Sitzungssaal.) Ich sage für den Bundeskanzler vorsichtshalber dazu, dass sich die Aufklärung natürlich auch dieser Tradition verdankt; so weit ist er im Bildungskanon nicht vorgeschritten. (Ruf: Wo waren Sie …?) Wie auch immer, ich zitiere Ihnen einen Schatz aus dieser Tradition, nämlich Matthäus 6.1 … (Ruf: Wo waren Sie …? – Anhal­tende Unruhe im Sitzungssaal.)

 


Präsidentin Doris Bures: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte wirklich in Erinnerung rufen, worum es heute bei dieser Debatte geht. (Ruf bei der FPÖ: So ernst nehmen Sie das!) Ich denke, dass wir die Diskussion so ablaufen lassen sollten, dass wir diesem Thema auch entsprechen. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Ich weiß – ich habe auch viel dafür übrig –, es ist Teil einer parlamentarischen Debatte, dass es Zwischenrufe und zwischendurch auch Aktionen gibt, aber es sollte doch so ablaufen, dass der Redner/die Rednerin die Möglichkeit hat, seine/ihre Ausführungen vorzunehmen – und so, dass man diesen auch folgen kann. Ich würde wirklich darum bitten, den weiteren Verlauf der Debatte in dieser Weise durchzuführen!

Herr Abgeordneter Kickl, Sie sind am Wort. – Das betrifft natürlich auch die Wortwahl vom Rednerpult aus, um das vielleicht noch zu ergänzen.

 


Abgeordneter Herbert Kickl (fortsetzend): Danke, Frau Präsidentin, für die Unterstüt­zung, sie wäre nicht notwendig …

 


Präsidentin Doris Bures: Das war keine Unterstützung, das war nur eine Ausführung. (Heiterkeit und Beifall bei SPÖ, Grünen und NEOS sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


Abgeordneter Herbert Kickl (fortsetzend): Dann ist sie Ihnen passiert. Aber es wäre nicht notwendig gewesen, denn ich liefere Ihnen jetzt ohnehin ein Zitat zur Inter­pretation dieser ganzen Aktion.

Ich zitiere Matthäus 6.1 (Oh-Rufe bei SPÖ und Grünen):

„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten.“ (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Wöginger: Schämen Sie sich!)

Ich zitiere weiter:

„Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler (…) tun.“ (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Wöginger: Pharisäertum!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das sagt alles zu Ihrer Form von Aktionis­mus! (Zwischenruf der Abg. Korun.)

 


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