Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll94. Sitzung / Seite 44

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Wann immer ein Gymnasium in Wien neu gebaut und eröffnet wird, gibt es nur eine Oberstufe. Die Unterstufe wird als NMS oder WMS geführt. Damit wird über die Hin­tertür das Gymnasium in der Langform in Wien abgeschafft und die Gesamtschule eingeführt und das, obwohl das Gymnasium bei jedem PISA-Test die erfolgreichste Schulform ist.

Auch in anderen Bundesländern haben immer mehr Schüler keinen Platz in einer AHS-Unterstufe. So berichtete die Tiroler Tageszeitung, dass „es keinen Platz für Vorzugs­schüler in Innsbrucker Gymnasien gibt. Die Situation an den Gymnasien hat sich heuer zugespitzt. Nach aktuellem Stand bekommen 180 Tiroler Kinder im Herbst keinen Platz, obwohl sie laut Zeugnis ein Recht darauf hätten.“

Der Standard berichtete über die Situation in Graz, dass „es jedes Frühjahr dasselbe Drama ist: Kinder werden aus oft unerklärlichen Gründen vom Gymnasium, das sie nach der Volksschule besuchen wollen, abgewiesen.“

Die abgefragten Bildungsstandards in Mathematik und Englisch belegen jedoch die Vorreiterrolle des Gymnasiums. Warum soll man also etwas aufgeben, das nachweis-lich funktioniert? Alle AHS-reifen Kinder sollen auch einen AHS-Platz bekommen.

Daher stellen die unterzeichnenden Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert dafür Sorge zu Tragen, dass ausreichend Plätze in der AHS-Unterstufe zur Verfügung gestellt werden, sodass alle berechtigten Schüler einen Platz in dieser Schulform bekommen.“

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Rosenkranz und weiterer Abgeordneter betreffend „Deutschklas­sen“ für Schüler ohne ausreichende Kenntnis der Unterrichtssprache

eingebracht in der 94. Sitzung des Nationalrates, XXV. GP, am 6. Oktober 2015 im Zu­ge der Behandlung der dringlichen Anfrage betreffend „Bildungsreform 2015: Großer Wurf oder nächster Flop“

„Der Expertenrat für Integration hat schon vor Jahren vorgeschlagen, dass es Deutsch­klassen geben soll für Kinder, die nicht ausreichend Deutsch sprechen um den Unter­richt zu folgen. Die Unterrichtsministerin hat sich leider lange gewehrt und diese Idee als Ghetto-Klasse abgetan. Ich glaube, jetzt ist es höchste Zeit diese Idee endlich um­zusetzen, denn das wäre die richtige Förderung für all diese Kinder“, erklärte Integra­tionsminister Sebastian Kurz am 13.8.2015 im Ö1-Mittagsjournal.

Tatsächlich steigt die Zahl der außerordentlichen Schüler, das sind laut §4 Schul­unterrichtsgesetz Kinder, die der allgemeinen Schulpflicht unterliegen, aber deren Auf­nahme als ordentliche Schüler wegen mangelnder Kenntnis der Unterrichtssprache nicht zulässig ist, dramatisch an: Vom Schuljahr 2011/12 bis zum Schuljahr 2013/14 allein in Wien um 22% auf 9.412; österreichweit um 15% auf 23.343 Schüler.

Daher stellen die unterzeichnenden Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

 


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