Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll94. Sitzung / Seite 63

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Wir haben in Wien nämlich ein ganz großes Problem: einen sehr großen Anteil an Mi­granten, die acht, neun Jahre in der Schule sitzen und nicht Deutsch können und daher dem Unterricht nicht folgen können. Da macht es einfach Sinn, zu sagen: zuerst Deutsch lernen und dann Schule. Und das hat nichts mit Getto zu tun. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, als ich noch in die Schule gegangen bin, gab es in meinem Gymnasium auch eine Klasse nur mit Iranern, die nach einem Jahr aufgelöst worden ist. Ich glaube nicht, dass sich die als Getto gesehen haben. Die konnten dann aber dem Unterricht folgen, und das ist sinnvoll, denn alles andere macht keinen Sinn. Diese Kinder und Jugendlichen schleppen dieses Defizit nämlich dann ihre ganze Schulzeit lang mit. Und das sind dann die Jugendlichen, die wir verlieren. Das sind auch die Jugendlichen, die dann ihre Ausbildungen abbrechen.

Es ist auch nicht von ungefähr, dass so viele Jugendliche, die die Pflichtschule abge­schlossen haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Lehrstelle mehr bekommen, weil sie eben, wie man aus der Wirtschaft hört, nicht sinnerfassend lesen können, nicht rechnen können. Die werden dann in überbetrieblichen Lehrwerkstätten um teures Geld ausgebildet. – Das ist das Versagen der Schule! Da müssen wir doch schon vor­her in der Schule ansetzen, damit wir uns das nachher sparen können. Das ist doch das eigentliche Problem. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie wollen es nicht hören, aber auch die sogenannte PISA-Studie bestätigt dieses Problem. Sie zeigt es ganz genau, wenn Sie es auseinanderrechnen: Kinder mit nicht­deutscher Muttersprache haben signifikant schlechtere Ergebnisse. Das ist auch ein Versagen der Schule, weil diese Kinder nicht ausreichend Deutsch lernen.

Herr Kollege Schmid! Weil Sie gesagt haben, die FPÖ hätte im Wiener Gemeinderat gegen sämtliche Maßnahmen gestimmt, sage ich Ihnen, das ist völlig unrichtig. Völlig unrichtig! Die Freiheitliche Partei hat im Wiener Landtag und Gemeinderat dann da­gegen gestimmt, wenn es darum gegangen ist, Vereine zu fördern, die beispielsweise „Mama lernt Deutsch“ mit Kaffee und Kuchen anbieten. Das ist nämlich nicht ziel­führend. Da geht es einzig und allein nur darum, Ihre Vereine zu fördern. Da haben wir stets dagegen gestimmt. (Beifall bei der FPÖ.)

Gegen sinnvolle Maßnahmen, Deutsch-Lernen zu fördern, haben wir nie gestimmt. Aber es wäre auch einmal vonseiten der Grünen sinnvoll zu sagen, ja, wir wollen, dass Deutsch vor dem Unterrichtseintritt gelernt wird. Das wäre einmal ein Thema, da könn­ten sich die Grünen vielleicht auch profilieren und etwas dazu überlegen. Das wäre schon sinnvoll. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn wir uns anschauen, wo denn die Grünen ihre Kinder hingeben, dann sehen wir, es sind die Privatschulen oder es sind öffentliche Eliteschulen. (Abg. Walser: Kein einziger Grüner!) Oh doch! Es sind öffentliche Eliteschulen. Lesen Sie es doch nach in Ihrem Zentralorgan, dem „Falter“! (Abg. Walser: Alle Kinder der grünen Nationalrats­abgeordneten gehen in öffentliche Schulen!) Im 16. Bezirk die bilinguale Volksschule in der Herbststraße. Diese Schule besuchen, vor allem im oberen Stockwerk die engli­schen Klassen, Politikerkinder der Roten und der Grünen. Die teuerste Schulform Wiens! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Walser: Blaue Lügenpropaganda!)

14.16


Präsident Karlheinz Kopf: Nun gelangt Frau Abgeordnete Mag. Meinl-Reisinger zu Wort. – Bitte. (Abg. Lopatka – in Richtung der sich zum Rednerpult begebenden Abg. Meinl-Reisinger –: Wie viele Abschiedsreden halten Sie eigentlich? – Abg. Krainer: Ist das wieder eine Abschiedsrede, oder ist das schon wieder eine Antrittsrede?)

 


14.16.34

Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Sehr geehrte Frauen Bundesministerinnen! Frau und Herr Staatssekretär! Werte


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