Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll94. Sitzung / Seite 83

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

und Begabungen im Mittelpunkt stehen, und es ist ganz egal, ob die Fähigkeiten geis­tig oder manuell sind.

Wenn 7 Prozent der Jugendlichen die Schule abbrechen, wenn bei den Schulabbre­chern eine Arbeitslosenrate von 20 Prozent vorherrscht und das vor allem durch die fehlenden Grundkenntnisse aus der Grundschule begründet ist, dann ist es notwendig, dass wir gerade unseren Jungen stabile Grundkenntnisse mitgeben, denn sie kommen mit den verschiedensten Voraussetzungen. Wir sehen, dass schon jedes sechste Kin­dergartenkind nicht Deutsch als Muttersprache hat. Daher ist es besonders wichtig, den jungen Leuten die Grundfächer – auch das sinnerfassende Lesen – zu vermitteln.

Um das besser in den Griff zu bekommen, müssen wir einen besseren Übergang zwi­schen Kindergarten und Volksschule schaffen und Sprachstartkurse für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache anbieten. Die Förderung ist da etwas besonders Wich­tiges, aber nicht nur die Förderung, sondern auch die Forderung, denn wir wollen Kin­der, die dann in ihrem Berufsleben auch ihren Mann stellen. Daher ist die Forderung auch notwendig.

Auch das differenzierte Schulsystem ist mir wichtig, denn neben der Neuen Mittel­schule muss es auch das Gymnasium geben, und da ein Aufnahmeverfahren, sodass der Druck von den Lehrern weggenommen wird.

Auch die ganztägigen Schulformen soll es für unsere berufstätigen Familien geben, aber mit Wahlfreiheit, denn – das ist uns ganz wichtig – dort, wo das Kind am Nach­mittag zu Hause sein kann, soll auch die Möglichkeit dazu vorhanden sein.

Zu Doppelgleisigkeiten – Verantwortung beim Bund und bei den Ländern – und dem Stärken der Verantwortung möchte ich sagen, dass die Bundeszuständigkeit für die Lehrpläne, die Ziele und die Standards da sein soll und dass die Länder für die Ausfüh­rung und Durchführung zuständig sein sollen, denn die Regionalität ist natürlich bei den Ländern besser aufgehoben. (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.) – Ich hät­te noch viel zu sagen.

Zum Schluss vielleicht noch Folgendes: Das Wichtigste für die Qualität sind die Lehrer und Lehrerinnen an den Schulen; und denen möchte ich wirklich meinen herzlichen Dank für das, was sie leisten, sagen. Ich denke mir, die Bildungsreform wird ein gutes Ergebnis zum Wohl unserer Kinder bringen. (Beifall bei der ÖVP.)

15.15


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


15.15.28

Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Frau Minis­ter! Frau Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe heute sehr genau zugehört, und eigentlich kommt von jeder Partei die Aussage, dass Ausbildung und Bildung eine ganz wichtige Grundlage für das Leben sind.

Die gesellschaftlichen Änderungen und Anforderungen machen auch vor unserem Bil­dungssystem nicht halt, nur: Noch immer werden Schulgremien wie das Kollegium des Landesschulrates parteipolitisch besetzt. Die Schule, meine sehr geehrten Damen und Herren, darf nicht zum Spielball der Politik werden. Die Schulleiterinnen und Schulleiter sollen aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz ausgesucht werden und nicht als verlän­gerter Arm von Rot, Schwarz und Grün fungieren – vor allem das, hat die Frau Minister heute gesagt hat, wäre ihr ganz wichtig. (Abg. Brosz: Sie können ruhig Blau auch sa­gen, Sie sind eh nicht mehr dabei! – Zwischenruf des Abg. Deimek.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das oberste Ziel jeder Schule muss es sein, den Schülerinnen und Schülern bestmögliches Wissen und die Befähigung für ihren weiteren Lebensweg mitzugeben, die Begabten zu fördern und die schwächeren Schü-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite