lerinnen und Schüler zu unterstützen, damit sie einen ordentlichen Schulabschluss erreichen. Die Realität schaut aber ganz anders aus. Wir haben heute schon gehört, es gibt sehr viele Jugendliche, die nach neun Pflichtschuljahren nicht ordentlich rechnen und lesen können, massive Defizite in Deutsch und Mathematik haben. Das kann es nicht sein, meine Damen und Herren!
Wir haben gehört, dass es immer mehr Schulabbrecher gibt. Wir haben immer mehr, die ihre Lehre abbrechen. Die Lehrpersonen werden mit der Bürokratie überhäuft, sodass sie ihren ursprünglichen Aufgaben nicht mehr nachkommen. Und, meine sehr geehrten Damen und Herren, es gibt auch ein Streichkonzert in den Schulen – zum Beispiel in Salzburg –, und es heißt, der Sparkurs gilt nur heuer. Das glaubt niemand. Seit Schulbeginn wurden insgesamt 320 Stunden gestrichen, fielen Freifächer und vertiefter Sprach- und Musikunterricht an vielen Gymnasien weg. Wo gespart wird, heißt es, kann jede Schule selbst entscheiden – eine großartige Errungenschaft, meine Damen und Herren.
Ich sage, das ist ein Kahlschlag für das gesamte Bildungssystem und stellt dieser Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis aus. – Herzlichen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)
15.18
Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schmid. – Bitte.
15.18
Abgeordneter Gerhard Schmid (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Staatssekretär und Staatssekretärin! Zur Bildung, zum Bildungsnotstand: Für mich ist die parteifreie Bildung die Grundlage für jede spätere Erwerbsform – egal, ob als Arbeiter, Angestellter, Selbständiger oder im öffentlichen Dienst.
Die Bildung unserer Kinder außerhalb des Elternhauses beginnt zu einem gewissen Teil bereits im Kindergarten und zieht sich – der jeweiligen Eignung, aber auch dem jeweiligen Fleiß und Willen entsprechend – über die Pflichtschule bis hin zur Matura, Pflichtmatura oder Fachmatura oder bis hin zu einem möglichen Studienabschluss.
Diese österreichischen Bildungsstrukturen mit ihren verschiedenen, den Kindern angepassten Bildungsmöglichkeiten genossen im Großen und Ganzen bisher überaus hohes Ansehen und damit auch Zustimmung in der Bevölkerung. Nunmehr fühlt sich unsere Bundesregierung gezwungen – ganz dem Zuruf aus Brüssel folgend –, unser Bildungssystem dem sogenannten internationalen Standard anzupassen und in ein Einheitssystem zu verwandeln. Diese Anpassung bedeutet jedoch zunehmend den Rückbau anerkannter Bildungssysteme, wie zum Beispiel des nach wie vor wichtigen Gymnasiums.
Die Beherrschung unserer deutschen Muttersprache ist wichtigste Grundlage eines Bildungserfolgs in unserem Heimatland sowie Grundlage eines anzustrebenden Dienstverhältnisses. Dies wird jedoch durch einen viel zu hohen Anteil der deutschen Sprache nicht mächtiger Schüler erschwert. Durch diese grenzenlose Zunahme an nicht deutschsprachigen Schülern und Auszubildenden besteht die Notwendigkeit, Grundkenntnisse in separat geführten Klassen und Vorschulen zu vermitteln. Dies hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, ist jedoch für den Bildungserfolg heimischer wie auch nicht deutschsprachiger Kinder und Jugendlicher dringend erforderlich.
Das Bildungsniveau beziehungsweise die Aussetzung der Teilnahme am PISA-Test sprechen eine deutliche Sprache. Der amtierenden Bundesregierung, insbesondere dem Bundesministerium ist hier Versagen vorzuwerfen. Bildungsdefizite bestehen in hohem Ausmaß gerade bei jenen Schülern, welche nach der Pflichtschule einen Lehrberuf anstreben. Seitens der Wirtschaftskammer wird mit Recht kritisiert, dass Hauptschulab-
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