Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 54

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die Beihilfe beziehen oder die nebenbei arbeiten, eine ganz wichtige Forderung der ÖH gewesen, die aus dem Begutachtungsverfahren aufgenommen wurde.

Man hat auch die STEOP-Prüfungsbestimmungen den sozusagen normalen Prüfungs­bestimmungen angepasst. Es gibt jetzt mehr Prüfungsantritte. Das entlastet Studie­rende, die sich gerade bei diesen Aufnahmeprüfungen in einer Stresssituation befinden.

Ein ganz essentieller Punkt ist, dass wir die langjährige Forderung nach neuen Karrieremöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissen­schaftler jetzt Schritt für Schritt angegangen sind. Das wird im Rahmen der Leis­tungs­vereinbarungen weiter Thema sein. Ich glaube, dass das in Bezug auf Lebensplanung und auch Karrieremöglichkeiten gerade junger Forscherinnen und Forscher ein ganz, ganz wichtiger Schritt war. Viele weitere Schritte müssen folgen. Aber ich glaube, dass uns heute gemeinsam ein sehr wichtiger Schritt gelungen ist, und dafür allen, die sich daran beteiligt haben, ein herzliches Dankeschön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.11


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gamon. – Bitte.

 


12.11.56

Abgeordnete Claudia Angela Gamon, MSc (WU) (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Liebe Bürgerinnen und Bürger! Hohes Haus! Wir alle wissen, dass die Jungen in der österreichischen Politik nicht nur unter­repräsentiert sind, sondern – und das tut mir persönlich besonders weh – sie haben für diese Bundesregierung schlichtweg keine Priorität. Ich möchte mich in Zukunft in diesem Parlament dafür einsetzen, dass sich genau das ändert, und auch Kämpferin für Generationengerechtigkeit sein (Beifall bei den NEOS), damit alle jungen Menschen ihre Talente wirklich ausschöpfen können und zu jenen Menschen werden, die sie auch sein möchten.

Unsere Universitäten sind beispielhaft dafür, wie in Österreich Talente und Ressourcen oft ungenutzt und brach daliegen; genauso beispielhaft dafür, wie unsere Bundes­regierung sich auch weigert, einen großen Wurf an Reformen zu machen. Ich muss schon sagen, dass der ideologische Graben sicher auch ein Problem ist, denn wenn man versucht, zwischen einer Wunsch-Uni auf der einen Seite und Zugangsbeschrän­kungen auf der anderen Seite einen Mittelweg zu finden, ist das etwa eine genau gleich sinnvolle Konzeption wie der österreichische Föderalismus – und von dem wissen wir, er funktioniert nicht allzu gut.

Bei dieser Novelle des UG müssen wir aber schon sagen, dass sich ein paar Dinge positiv geändert haben, aber es sind immer noch kleine Schritte, und ich glaube, für diesen wichtigen Bereich sind sie einfach zu klein, und es geht zu langsam. Zum Beispiel: Dass die temporären Zugangsbeschränkungen jetzt verlängert wurden aufgrund der positiven Evaluierung, das ist eine kosmetische Notfallhilfe, da der politische Wille zur ernsthaften Umgestaltung hin zu einer kapazitätsorientierten Studienplatzfinanzierung leider immer noch fehlt. Wir müssen uns dieser Frage, wie viele Plätze Unis jetzt wirklich zur Verfügung haben, einmal ehrlich stellen.

Genauso positiv finde ich es aber auch, dass wir uns dem Thema Tenure Track annähern, da es doch wichtig ist, eine transparente Karriereleiter für junge For­scherinnen und Forscher aufzubauen. Es ist aber immer noch nicht die Reform, die wir brauchen, um den Weg vom Mittelbau zur Professur wirklich zu erleichtern. Und da geht es ja um keinen unwesentlichen Punkt; jungen ForscherInnen sollten wir doch keine Steine in den Weg legen, sondern ihnen vielmehr neue Wege bauen. Wir


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