Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 169

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auch in Zukunft zu zahlen, wenn wir über eine Umbasierung diskutieren? (Abg. Peter Wurm: … Arbeitslosigkeit!)

Wissen Sie, ich schätze Sie ja sehr, weil Sie sehr sachlich in der Diskussion sind, aber was mich bei der Anfrage ein bisschen ärgert, sind vorwiegend eigentlich zwei Dinge. Das eine ist: Sie werfen uns vor, ältere Arbeitnehmer künstlich zu verteuern, ver-schweigen aber, dass wir gerade bei den älteren Arbeitnehmern sehr viel gemacht haben, um die Lohnnebenkosten zu senken. Das sind einige Prozent, die wir gerade bei älteren Arbeitnehmern an Lohnnebenkosten senken, um da sozusagen … (Zwischenruf des Abg. Loacker.) – Ja genau, den haben wir gekürzt. Das sollte man vielleicht auch einmal ein bisschen erwähnen.

Das Zweite, wo ich mich wirklich massiv geärgert habe, ist Folgendes: Die Sozialver­sicherungsbeschäftigten leisten einen hervorragenden Job. Diese unter Pauschal­verdacht zu stellen, auf öffentlich-finanzierten Versorgungsposten zu sitzen, finde ich einfach nicht richtig. Das entspricht auch nicht dem Stil, den ich von Ihnen in der politischen Diskussion gewohnt bin.

Ich würde mir wünschen, dass wir einmal in die Oberösterreichische Gebietskran­ken­kasse oder auch in die Vorarlberger Gebietskrankenkasse schauen, und dann zeigen Sie mir diese Menschen, die dort versorgt worden sind! Ich kenne dort nur Menschen, die hervorragend arbeiten und für die Versicherten den Dienst tun, eine tolle Leistung erbringen, und die haben so einen Pauschalverdacht, wie Sie ihn in dieser Anfrage drinnen haben, einfach nicht verdient. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Auer. – Zwischenruf des Abg. Loacker.)

17.31


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Auer. – Bitte.

 


17.31.48

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Herr Bun­desminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte wirklich in vielen Punkten meinem Vorredner recht geben, weil er Dinge aufgezeigt hat, die durchaus berechtigt sind.

Meine Damen und Herren, heute Vormittag hat Herr Bundesminister Schelling uns alle ermahnt, Teil der Lösung und nicht nur Teil des Problems zu sein. Wir alle wissen: Stimmung ist gleichzeitig auch Konjunktur, zumindest zu 50 Prozent. Wir haben leider in Österreich immer wieder einen Hang zu einer negativen Darstellung. Das ärgert mich, wenn ich mir verschiedene Medien durchlese, ansehe – immer wieder negativ.

Dieser Tage, es war genau der 6. Oktober, gab es in der Zeitung „Die Presse“ einen interessanten Artikel. „Natürlich ist die Politik“ – so lautet die Überschrift – „an allem schuld. Fragt sich nur, weshalb so wenige Kritiker des politischen Geschäfts sich darum drängen, es besser zu machen.“ – Weshalb so wenige?

Es gibt Beispiele von Journalisten, die in die Politik gewechselt sind. Sie sind auf­schlussreich – echte Erfolge waren sie nicht. (Ruf: Die Stenzel zum Beispiel!) Man könnte diese negativen Beispiele durchaus aufzeigen, denn zu wissen, wie etwas geht, ist ja immer sehr praktisch, vor allem aus der Sicht des Zuschauers. Das kennen wir vom Fußballspielen: Die Zuschauer sind die wesentlich besseren Spieler. Sie sind die perfekten Schiedsrichter (Abg. Neubauer: Und Trainer!) und so manches Mal natürlich auch die besten Trainer der Welt, denn die Aufstellung hätte doch ganz anders stattfinden müssen.

In der Politik ist es ähnlich. Ich kenne viele Journalisten, die auch hier herinnen tätig waren, ob auf der Regierungsbank oder auch in den Reihen der Abgeordneten. Die


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