Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 296

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und allen Bürger_innen zugängliche – Schulen werden. Das Prinzip „freie Schulwahl ohne Schulgeld“ ermöglicht auch Kindern aus weniger wohlhabenden Familien den Zu­gang zu alternativen Schulkonzepten.

Besonders die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Integration legen nahe, die­ses Konzept in der Praxis zu etablieren und damit ein zweckgewidmetes aber von den Schulen autonom verfügbares Qualitätsbudget für Integrationsarbeit an den Schul­standorten zu ermöglichen. Dort arbeiten die Profis vor Ort. Ihnen ist als Expert_innen zuzutrauen, dass sie dieses Budget bestmöglich und effizient einsetzen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Bildung und Frauen werden aufgefordert, eine indexbasierte und schülerbezogene Pro-Kopf-Finanzierung im Schulsystem zu ermöglichen. Damit einhergehend sind vom Bund Qualitätsziele zu formulieren, deren Erreichung begleitet und kontrolliert wird.

Hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen der Integration von Schüler_innen mit Mi­grationshintergrund ist im Rahmen einer indexbasierten Schulfinanzierung ein zweck­gewidmetes und von den Schulen autonom verfügbares Qualitätsbudget für Integra­tionsarbeit an den Schulstandorten zu ermöglichen.“

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Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl. – Bitte.

 


23.59.20

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Ab dem Schuljahr 2017/2018 werden ja rund 185 000 Schü­lerinnen und Schüler ab der zehnten Schulstufe von der neuen Oberstufe profitieren.

Eine neue Art des Lernens kommt in die Klassenzimmer, wodurch sich auch viele Vor­teile für unsere Schülerinnen und Schüler ergeben werden, Vorteile wie kontinuierliche und schrittweise Leistungserbringung in Modulen, positiv erbrachte Leistungen bleiben, nur negativ Abgeschlossenes muss wiederholt werden, ein erweitertes Frühwarnsys­tem, individuelle Lernbegleitung, Förderung der Selbständigkeit und Eigenverantwor­tung, Erhaltung des Klassenverbandes sowie verbesserte Vorbereitung auf ein univer­sitäres Studium.

Die neue Oberstufe ist für mich pädagogisch sinnvoll und ökonomisch wertvoll. Den Schülerinnen und Schülern wird mit Sicherheit nichts geschenkt, im Gegenteil, es kommt zu einer Stärkung des Leistungsprinzips, und das bringt unseren jungen Menschen mehr Chancen.

Nun zum Antrag der Grünen – wir haben vorhin schon, Kollege Walser, diskutiert –: Ich persönlich als Pädagogin finde es nicht sinnvoll, mit der neuen Oberstufe im Pflicht­schulbereich, nämlich schon ab der neunten Schulstufe, zu beginnen. Was spricht da­gegen? – Dagegen sprechen meiner Meinung nach mehrere Punkte, und zwar:

Punkt eins: Die neue Oberstufe beginnt aus pädagogischen Gründen ganz bewusst erst ab der zehnten Schulstufe, weil sie deutlich höhere Anforderungen an die Selbst­organisationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler stellt.

Punkt zwei: Viele Schülerinnen und Schüler wechseln in der neunten Schulstufe aus einer Neuen Mittelschule in ein Oberstufenrealgymnasium oder eine BMHS und müs-


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