Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 38

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gesamten Bruttowertschöpfung in Österreich. Diese beiden Zahlen sind aber tenden­ziell sinkend, auch, was die Zahl der Betriebe und die Zahl der Beschäftigten in land­wirtschaftlichen Betrieben betrifft.

Nun zu den Einkommen: Da gilt, global gesagt, je größer der Betrieb, umso höher auch die Förderungen. Ich möchte Ihnen hier ein praktisches Beispiel geben, und zwar be­treffend die Förderungen der Arbeitskräfte pro Kopf. Diese betragen bei den kleinbäu­erlichen Betrieben, bei den Bergbauernbetrieben im Durchschnitt circa 12 000 €, bei den größeren, spezialisierten Getreidebauern im Durchschnitt 47 000 €, also ein Rie­senunterschied.

Noch eine zweite Zahl im Vergleich: Die Bergbauernbetriebe liegen, was die Einkom­menssituation betrifft, um circa 40 Prozent unter den Nichtbergbauernbetrieben. Also man kann nicht sagen, dass es allen Bauern schlecht geht, was die Einkommenssitua­tion betrifft.

Eines ist auch klar: Wo man in der Ebene einfach leicht mit großer und toller maschi­neller Unterstützung arbeiten und wirtschaften kann, kann man auch entsprechend grö­ßere Flächen bewirtschaften. Aber meiner Meinung nach liegt die Zukunft in der Stär­kung der Biolandwirtschaft, der Biobauern. Da sind wir, was die Verhältniszahl zu den übrigen EU-Ländern betrifft, an der Spitze der Europäischen Union – ich wiederhole das. Ich glaube, wir haben keinen Grund, die Biolandwirtschaft in Österreich kleinzure­den oder schlechtzureden. 17 Prozent der Bauern in Österreich sind im Biobereich tä­tig, das sind ungefähr 20 Prozent der landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen.

Auch noch eine klare Aussage zu den Einkommen in der Biolandwirtschaft: Es ist letz­ten Endes auch der SPÖ zu verdanken, dass nachhaltig Akzente gesetzt wurden, denn die Einkommen in der Biolandwirtschaft, auch im Bergbauernbereich der Erschwernis­kategorie 3 und 4, sind im Vergleich zum Jahr 2013 um circa 5 Prozent gestiegen, und wir wissen genau, was die Erschwerniskategorie 4 betrifft, sogar bis zu 15 Prozent.

Klar ist aber auch, dass diese Einkommen im Vergleich mit den Einkommen der tradi­tionell wirtschaftenden Landwirte noch immer sehr stark divergieren. Es kann daher nur Ziel sein, dass wir in Zukunft versuchen müssen, diese Einkommensschere etwas wei­ter zu schließen.

Kolleginnen und Kollegen, ich darf auch noch erwähnen, dass wir uns in den vergange­nen Wochen mit der Milchpreissituation beschäftigt haben; dazu ist auch ein Unteraus­schuss eingesetzt worden. Im nächsten Unterausschuss wird das ein spezielles Thema sein. Hinweisen möchte ich auch darauf, dass wir, auch was die Milchproduktion be­trifft, verstärkt auf Biomilch, auch auf Heumilchproduktion setzen müssen. Ein Kilo­gramm Heumilch lukriert bis zu 45 Cent.

Herr Minister, es ist mir unverständlich – und das wurde bereits von einem Vorredner angesprochen –, da auch Sie den Fokus auf den Biolandbau gesetzt haben, dass die Umstellprämie für den Biolandbau, die 2014 bereits ausbezahlt hätte werden sollen und über 800 000 € beträgt, noch immer nicht bei den Biolandwirten gelandet ist. Also ich ersuche Sie dringendst, das vielleicht als Geschenk vor Weihnachten noch an die betroffenen Landwirte, die ja nicht gerade mit hohem Einkommen gesegnet sind, zu er­ledigen! (Abg. Fekter: Ist kein Geschenk, ist eine Leistung!)

Das haben Sie, Frau Kollegin, richtig gesagt. Es ist auch klar für mich und für uns, dass Subventionen, Förderungen, sei es durch die nationale Ebene oder die EU-Ebene, na­türlich zum Einkommen der Landwirte dazugerechnet werden müssen. Das ist kein Kör­berlgeld, sondern Einkommen. Letzten Endes dürfen wir auch nicht vergessen, dass 45 Prozent des gesamten EU-Budgets für die Landwirtschaft in der Europäischen Uni­on zur Verfügung stehen.

 


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