Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 39

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Ich möchte auch noch ganz kurz das Programm für ländliche Entwicklung ansprechen, das von 2015 bis 2020 läuft. Da stehen 3,9 Milliarden € an Fördermitteln seitens der Eu­ropäischen Union mit Kofinanzierung in selbiger Höhe für die österreichische Landwirt­schaft zur Verfügung. Ganz neu im Programm ist die Dotierung der sozialen Dienste. Sie ermöglichen eine nachhaltige Absicherung der strukturschwächeren ländlichen Re­gionen, betreffend Stärkung der Kinderbetreuung, aber auch der Pflege in den Gemein­den.

Ja, was ist das zukünftige Ziel? – Stärkung der Biobetriebe. Wir müssen schauen, dass die Familienbetriebe überleben können. Die Produzenten müssen mit dem Einkommen auch das Auskommen haben. Letzten Endes müssen sich aber die KonsumentInnen die Preise in den Geschäften auch leisten können. Da ist es notwendig – und das ist, glaube ich, Auftrag an die Politik –, danach zu trachten, dass die Preisgestaltung für die Produzenten und für die Konsumenten passen muss.

Wir wissen, in dieser Woche findet das sogenannte Martiniloben statt. Der Jahr­gang 2015 ist ein außerordentlich guter geworden. Ich möchte daher an alle, die dem Wein frönen, die Einladung aussprechen und allen ans Herz legen, durch die Keller­landschaften der österreichischen Winzer zu ziehen, sei es in Wien, in der Steiermark, in Niederösterreich, oder auch in meinem Heimatland Burgenland, und die ausgezeich­neten, qualitativ hochwertigen Weinprodukte zu genießen. – Ich danke für Ihre Aufmerk­samkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

10.50


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte. (Abg. Neubauer – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Steinbichler, der einige Schilder und einen Karton zum Rednerpult trägt –: Heute gibst es billiger! Das letzte Mal hast einen Baum mitgehabt! – Abg. Fekter: Was tätest denn ohne deine Taferln?!)

 


10.50.34

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Die Lautstärke beweist schon, dass Sie nervös werden! (Der Redner stellt ein Foto von einem Containerschiff vor sich und einen Karton neben sich auf das Rednerpult.) Geschätzte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörer auf der Be­suchergalerie und zu Hause vor den Fernsehgeräten! Diese Nervosität hier im Saal, besonders bei ehemaligen und jetzigen Regierungsfraktionen, die für die Landwirt­schaft zuständig sind oder waren, ist verständlich.

Ich habe dieses Plakat deshalb mitgenommen (ein Plakat mit der Aufschrift „Der Ge­schmack der Heimat“ sowie ein Foto einer jungen Frau, die ein Glas Milch trinkt, darü­ber ein Herz mit der Inschrift „Ich steh drauf!“, in die Höhe haltend), weil es eine ganz tolle Werbeaktion war, und zwar im Jahre 2004: „Der Geschmack der Heimat“, damals eine Aktion von Bauernbund, „Krone“ und Lebensmittelhandel.

Ich werde mir jetzt erlauben, etwas von diesen Spezialitäten, die wir in der Zwi­schenzeit herausgearbeitet haben, zu zeigen, denn der heutige Feinkostladen Öster­reich schaut so aus (ein Foto, auf dem ein Containerschiff abgebildet ist, in die Höhe haltend): Alles, was mit diesen Containern aus No-Name-Ländern, zum Teil bis zu 18 000 Kilometer entfernt, kommt – Rindfleisch aus Neuseeland, Palmöl; wir haben gestern das Thema Flüchtlinge diskutiert –, bekommt, wenn es hier entladen wurde, in der Verarbeitung ein Qualitätspickerl. Und ich halte es nicht mehr aus, dass ständig die Konsumenten aufgefordert werden, sie sollen mit ihrem Einkauf die Entscheidung tref­fen.

Nein, ich fordere Sie auf, Herr Minister: Schickt die AMA-Kontrolleure nicht auf die Bau­ernhöfe, sondern in die Sauställe der Lebensmittelindustrie! Dort ist zu kontrollieren. Du


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