Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 56

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in Russland, in Moskau ist, um die Vorbereitungen dafür zu treffen, dass wir dann, wenn die Gegensanktionen, die von Herrn Präsidenten Putin ausgesprochen worden sind, aufgehoben werden, diesen Markt wieder entsprechend betreuen können. Die Vorbe­reitungen sind getroffen.

Wir liefern auch nach Russland. Im Bereich der Lebendrinder etwa sind wir sehr aktiv auf diesem Markt, und die Lieferungen entwickeln sich tatsächlich sehr positiv.

Nun zurück zum Grünen Bericht. – Hervorzuheben ist, dass vor allem Betriebe, die ihr Einkommen überwiegend aus der Landwirtschaft erwirtschafteten, ihr Einkommen ge­genüber 2013 um durchschnittlich 2 Prozent steigern konnten. Das ist ein weiteres Zei­chen auch der zunehmenden Professionalisierung. Die Bäuerinnen und Bauern neh­men ihre Funktion als Unternehmer ernst und investieren in ihre Betriebe, die heute sehr moderne, sehr innovative Betriebe sind, die tatsächlich auch die Chancen auf dem Markt intensiv und proaktiv wahrnehmen.

Dagegen mussten Betriebe vor allem mit außerlandwirtschaftlichem Erwerb ein deutl­iches Einkommensminus von 18 Prozent hinnehmen. Das spiegelt wiederum auch die Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt ganz eindeutig wider.

Nach den Betriebsformen erwirtschafteten die Futterbaubetriebe, überwiegend milchbe­tonte Betriebe, aufgrund der niedrigen Futtermittelkosten sowie der guten Milchpreise im Vorjahr ein Einkommensplus von 5 Prozent. Alle anderen Betriebsformen mussten zum Teil empfindliche Einkommenseinbußen hinnehmen. Grund dafür waren vor allem die Preise für Schweine, für Erdäpfel, Zuckerrüben und Tafeläpfel und eine witterungs­bedingte sehr geringe Weinernte, wo wir heuer, in diesem Jahr, eine sehr positive Ent­wicklung verzeichnen können.

Was mich freut, ist die Gruppe der Bergbauernbetriebe, die einen positiven Einkom­menszuwachs mit 3,2 Prozent erreichen konnte, wobei der höchste Zuwachs von 14 Pro­zent für Betriebe mit den höchsten Erschwernissen erzielt werden konnte. Die Gründe dafür sind insbesondere die öffentlichen Gelder und eben auch die Festlegung im Ar­beitsübereinkommen der Bundesregierung, dass wir besonders auf die Betriebe mit besonderer Erschwernis Rücksicht nehmen wollen.

Die §-7-Kommission, die bei der Erstellung des Grünen Berichts mitarbeitet, hat wieder acht Empfehlungen an den Bundesminister beschlossen. Die Maßnahmen umfassen Bereiche wie die Entbürokratisierung, den Pflanzenschutz, das Grünland, die Verbes­serung des Bergbauernförderungsprogramms und die Finanzierung der Agrarforschung.

Für die konstruktive Rolle der §-7-Kommission möchte ich mich ganz ausdrücklich be­danken. An der Juli-Sitzung der Kommission habe ich selbst teilgenommen, und im nächsten Jahr werden wir die 100. Sitzung der §-7-Kommission abhalten, an der ich selbst auch teilnehmen werde. Ich schätze die Expertise und das Mitwirken der ver­schiedenen Fraktionen, die sich in die Arbeiten sehr konstruktiv eingebracht haben. Sie stellen eine gute Grundlage für die Entscheidungen der Agrarpolitik dar.

Zum Antrag des Herrn Abgeordneten Pirklhuber hinsichtlich der Umsetzung der Ge­meinsamen Agrarpolitik in Österreich möchte ich betonen, dass in der Zwischenzeit, nämlich im Dezember 2014, das Programm für die ländliche Entwicklung von der Eu­ropäischen Kommission genehmigt wurde; übrigens als erstes in Europa. Phil Hogan hat die Gestaltung des österreichischen Programms als vorbildlich für alle ländlichen Entwicklungsprogramme dargestellt. Ich möchte an dieser Stelle in dem Zusammen­hang der bäuerlichen Interessenvertretung, den Landwirtschaftskammern Österreichs und dem Dachverband der Landwirtschaftskammer Österreich im Besonderen, die sich mit ihrer fachlichen Expertise hier ganz besonders eingebracht hat, ganz herzlichen Dank für die konstruktiven Beiträge sagen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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