Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 57

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Die Transparenz bei der Programmgestaltung war vorbildhaft, und auch die Programm­abwicklung erfolgte in transparenter Art und Weise, und die Einbindung des Begleit­ausschusses, die laufende Bereitstellung von Informationen auch mit den digitalen Me­dien erfolgten vorbildlich.

Die im Antrag, Herr Abgeordneter Pirklhuber, angesprochene hoheitliche Umsetzung ist für die ländliche Entwicklung aus verwaltungstechnischen Gründen nicht sachge­recht. Kein einziges EU-Strukturfondsprogramm in Österreich wird hoheitlich umge­setzt. Die Privatwirtschaftsverwaltung bietet dieselbe Rechtssicherheit wie die Hoheits­verwaltung und funktioniert bestens, vor allem auch aufgrund des fachlichen Know-hows meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Inhaltlich darf ich feststellen, dass das Programm darauf abzielt, dem ländlichen Raum Perspektiven zu bieten, um ihn als vitalen, attraktiven Lebens-, Wirtschafts- und Erho­lungsraum entwickeln zu können, denn der ländliche Raum in Österreich ist nicht nur wegen seiner Flächenausdehnung besonders bedeutend, sondern weil 5 Millionen Men­schen dort ihren Lebens- und Wirtschaftsraum haben.

Der Weg der ressourcenschonenden Landwirtschaft mit dem Agrarumweltprogramm steht bewusst im Zentrum der ländlichen Entwicklung. Der Bio-Landbau – im Gegen­satz zu Ihren Ausführungen, Herr Abgeordneter Pirklhuber – wurde gestärkt, wurde ausgebaut. Das Ziel – und das möchte ich schon richtigstellen, wir haben flächenmäßig einen Anteil von 20 Prozent (Abg. Pirklhuber: Welches Ziel?) –, unser Ziel im Bio-Ak­tionsprogramm, gemeinsam mit Bio Austria entwickelt, ist auch, die Zahl der Be­triebe darauf auszurichten. (Abg. Pirklhuber: Welches Ziel?)

Herr Abgeordneter Pirklhuber, die Tatsache, dass Biobauern ausgestiegen sind, hat vor allem mit der Kontrolldichte zu tun, und wir sind stolz darauf, dass wir die ursprüng­liche Bio-Kontrollverordnung auf europäischer Ebene in der Zwischenzeit ganz maß­geblich entschärfen und die Kontrolldichte auch ganz maßgeblich abbauen konnten. (Abg. Pirklhuber: Welches Ziel, Herr Minister?)

Die Entwicklung des Bio-Landbaus ist ein moderates Wachstum. Das Ziel ist von Bio Austria definiert, gemeinsam mit dem Ressort: ein moderates, marktgerechtes Wachs­tum. Wenn es mehr ist als das, was der Markt verträgt, dann würde das nicht zum Nut­zen der Bio-Bauern sein.

Enorm bedeutend aus meiner Sicht sind vor allem auch die Induzierung von regionaler Wertschöpfung und die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen. Genau deswe­gen haben wir in Innovation, in Investitions- und in Bildungsmaßnahmen investiert. Wir haben die Mittel für Investitionsmaßnahmen um ein Viertel aufgestockt.

Insgesamt stehen, wie Sie wissen, für die Entwicklung des ländlichen Raums aus dem ELER Mittel in der Größenordnung von 562 Millionen € zur Verfügung. Österreich be­kommt mehr als 4 Prozent der ELER-Mittel. Daher sind wir im Bereich der ländlichen Entwicklung, wie Sie gut wissen, und damit insgesamt in der Gemeinsamen Agrarpoli­tik Nettoempfänger und nicht Nettozahler, wie in allen anderen Strukturfonds.

Gemeinsam mit den Beiträgen des Bundes, mit der nationalen Kofinanzierung und den Bundesländern haben wir ein gemeinsames Finanzvolumen von 1,1 Milliarden € jähr­lich, damit wir in die Sicherung der Besiedelung des ländlichen Raums investieren kön­nen.

Lassen Sie mich abschließend noch ganz kurz – bevor mich meine Stimme verlässt – auf den Antrag des Herrn Abgeordneten Jannach eingehen! Die von ihm geforderte Einführung der Investitionsförderung für die Umrüstung auf Pflanzenölantriebe ist be­reits Gegenstand des ländlichen Entwicklungsprogramms und ist umgesetzt. Herr Ab­geordneter Jannach, die Umsetzung ist wesentlich besser, als sie in Ihrem Antrag, näm-


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