Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 66

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Im Grünen Bericht kommt durchaus zum Ausdruck, dass die Einkommensverluste Realität sind, dass Probleme in der gerechten Preisgestaltung Realität sind. Ja, ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen, das ist eine Herausforderung, nicht nur eine He­rausforderung, sondern auch ernst zu nehmen. Dem ist mit aller Vehemenz entgegen­zutreten.

Aber ich möchte in meinem Debattenbeitrag trotzdem auf einen positiven Bereich ein­gehen, der heute auch schon von einigen Rednerinnen und Rednern angesprochen wurde, nämlich auf den Teil zur gemeinsamen Agrarpolitik bis 2020. In nationaler Um­setzung ist unter anderem der Bereich Qualitätsregelung für Agrarerzeugnisse und Le­bensmittel zu finden. In diesem Bereich gibt es nämlich auch einen ständigen Zu­wachs, nicht nur im Bewusstsein der Bevölkerung zur Biolandwirtschaft und zum The­ma Bio insgesamt, auch in ökonomischer Form.

In ökonomischer Form deshalb, weil es doch auch in einigen Bereichen zu Einkom­menszuwächsen kommt, wie beispielsweise im Biobereich mit der Biomilch, wie aktuell dem Grünen Bericht zu entnehmen ist. Die Preise sind dort zum Beispiel nicht gefallen.

In diesem Zusammenhang ist daher auch die Förderung von nationalen Qualitätsrege­lungen oder entsprechenden Transparenzregelungen von großer Bedeutung. Gerade deshalb haben wir erst vor Kurzem – das möchte ich schon betonen – das EU-Quali­tätsregelungen-Durchführungsgesetz dazu beschlossen. Dieser Bereich ermöglicht ja gerade im Biobereich eine Stärkung, ebenso wie eine Vertrauensstärkung auch für Konsumentinnen und Konsumenten und auch im Bereich der Kontrolle und der Anwen­derverfahren.

Gezielte Schwerpunkte, Investitionsprogramme, Investitionsmaßnahmen werden künf­tig die Ergebnisse derartiger Berichte, eben durch verbesserte Strategien wie im ange­sprochenen Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik bis 2020, hoffentlich wieder besser ausfallen lassen.

Fördermaßnahmen in der konventionellen Landwirtschaft, aber auch in der Biolandwirt­schaft halte ich daher für besonders sinnvoll. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.21


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Gahr. – Bitte.

 


12.21.16

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätz­te Kolleginnen und Kollegen! Besonders begrüßen darf ich die Schülerinnen und Schü­ler des Piaristengymnasiums. Grüß Gott im Parlament! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

Der Grüne Bericht 2015 zeigt die schwierige Lage, was die Einkommenssituation der österreichischen Bäuerinnen und Bauern betrifft, auf. Österreichs kleinstrukturierter Land­wirtschaft bläst natürlich der raue Wind des Weltmarktes entgegen, sie steht aber auch unter dem Druck des Handels. Wir erleben ja gerade derzeit im Milch- und Schweine­bereich, dass die Erzeugerpreise nicht mehr kostendeckend sind. Da brauchen wir da­her Strategien und Maßnahmen für die Zukunft.

Der Gesamtproduktionswert der Landwirtschaft in Österreich betrug 2014 8,54 Milliar­den €. Im vor- und nachgelagerten Bereich wurden 38,1 Milliarden € erwirtschaftet. Das zeigt, dass die Bedeutung der Landwirtschaft weit über das Maß dessen, was wir hier umsetzen, hinausgeht – in den Bereichen Lebensmittel, im Bereich Forst, im Be­reich Energie, was die Landtechnik betrifft, aber natürlich im Besonderen auch, was den Tourismus betrifft. Gerade der Tourismus in Österreich braucht eine flächende­ckende und lebendige Landwirtschaft, denn nur eine gepflegte Kulturlandschaft wird Gäste in unser Land einladen.

 


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