Im Grünen Bericht kommt durchaus zum Ausdruck, dass die Einkommensverluste Realität sind, dass Probleme in der gerechten Preisgestaltung Realität sind. Ja, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, das ist eine Herausforderung, nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ernst zu nehmen. Dem ist mit aller Vehemenz entgegenzutreten.
Aber ich möchte in meinem Debattenbeitrag trotzdem auf einen positiven Bereich eingehen, der heute auch schon von einigen Rednerinnen und Rednern angesprochen wurde, nämlich auf den Teil zur gemeinsamen Agrarpolitik bis 2020. In nationaler Umsetzung ist unter anderem der Bereich Qualitätsregelung für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel zu finden. In diesem Bereich gibt es nämlich auch einen ständigen Zuwachs, nicht nur im Bewusstsein der Bevölkerung zur Biolandwirtschaft und zum Thema Bio insgesamt, auch in ökonomischer Form.
In ökonomischer Form deshalb, weil es doch auch in einigen Bereichen zu Einkommenszuwächsen kommt, wie beispielsweise im Biobereich mit der Biomilch, wie aktuell dem Grünen Bericht zu entnehmen ist. Die Preise sind dort zum Beispiel nicht gefallen.
In diesem Zusammenhang ist daher auch die Förderung von nationalen Qualitätsregelungen oder entsprechenden Transparenzregelungen von großer Bedeutung. Gerade deshalb haben wir erst vor Kurzem – das möchte ich schon betonen – das EU-Qualitätsregelungen-Durchführungsgesetz dazu beschlossen. Dieser Bereich ermöglicht ja gerade im Biobereich eine Stärkung, ebenso wie eine Vertrauensstärkung auch für Konsumentinnen und Konsumenten und auch im Bereich der Kontrolle und der Anwenderverfahren.
Gezielte Schwerpunkte, Investitionsprogramme, Investitionsmaßnahmen werden künftig die Ergebnisse derartiger Berichte, eben durch verbesserte Strategien wie im angesprochenen Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik bis 2020, hoffentlich wieder besser ausfallen lassen.
Fördermaßnahmen in der konventionellen Landwirtschaft, aber auch in der Biolandwirtschaft halte ich daher für besonders sinnvoll. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
12.21
Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Gahr. – Bitte.
12.21
Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Besonders begrüßen darf ich die Schülerinnen und Schüler des Piaristengymnasiums. Grüß Gott im Parlament! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)
Der Grüne Bericht 2015 zeigt die schwierige Lage, was die Einkommenssituation der österreichischen Bäuerinnen und Bauern betrifft, auf. Österreichs kleinstrukturierter Landwirtschaft bläst natürlich der raue Wind des Weltmarktes entgegen, sie steht aber auch unter dem Druck des Handels. Wir erleben ja gerade derzeit im Milch- und Schweinebereich, dass die Erzeugerpreise nicht mehr kostendeckend sind. Da brauchen wir daher Strategien und Maßnahmen für die Zukunft.
Der Gesamtproduktionswert der Landwirtschaft in Österreich betrug 2014 8,54 Milliarden €. Im vor- und nachgelagerten Bereich wurden 38,1 Milliarden € erwirtschaftet. Das zeigt, dass die Bedeutung der Landwirtschaft weit über das Maß dessen, was wir hier umsetzen, hinausgeht – in den Bereichen Lebensmittel, im Bereich Forst, im Bereich Energie, was die Landtechnik betrifft, aber natürlich im Besonderen auch, was den Tourismus betrifft. Gerade der Tourismus in Österreich braucht eine flächendeckende und lebendige Landwirtschaft, denn nur eine gepflegte Kulturlandschaft wird Gäste in unser Land einladen.
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