weise aufgestockt. 2015 wurde auch die über Jahre angesammelte strukturelle Lücke ausgeglichen, die ja, wie wir wissen, dadurch entstanden ist, dass viele wertvolle, gemeinsam beschlossene Maßnahmen von den jeweils zuständigen Finanzministern und -ministerinnen nicht ausreichend bedeckt wurden, zum Beispiel die Senkung der KlassenschülerInnenhöchstzahl, Team-Teaching in der Neuen Mittelschule, aber auch die Gehältervalorisierungen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Bildungsministerin hat bei Finanzminister Schelling erfolgreich Überzeugungsarbeit leisten können, sodass zumindest einmal für 2015 Budgetwahrheit und Klarheit geschaffen werden konnte. Da waren die Bemühungen des Ressorts um einen disziplinierten Budgetvollzug sicherlich auch sehr überzeugend. Dieser wird vor allem durch die Bildungsreform selbstverständlich auch weiter fortgesetzt, aber so, dass nicht in den Klassenzimmern gespart werden muss; das ist mir natürlich besonders wichtig.
Ganz im Gegenteil: Im Klassenzimmer, direkt bei den Schülerinnen und Schülern kommen die Ressourcen verstärkt an – allein durch den Ausbau des ganztägigen Schulangebots in Pflichtschulen und Bundesschulen, auch in Form des Team-Teachings in der Neuen Mittelschule, durch die Einführung der modularen Oberstufe, den Ausbau der Berufsorientierung, die PädagogInnenbildung Neu, die Weiterentwicklung der inklusiven Bildung in den Modellregionen, die auf ganz Österreich ausstrahlen sollen, durch den Einsatz digitaler Lernformen, um nur einiges zu nennen.
Auch die Erwachsenenbildung, kostenfreies Nachholen von Bildungsabschlüssen, Basisbildung sind ganz wichtige Maßnahmen, denn jeder hat eine zweite oder dritte Chance verdient. Das sind alles unverzichtbare Maßnahmen, die selbstverständlich weiter fortgesetzt werden sollen, das sind Maßnahmen, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und weiterentwickeln.
Jeder Euro, jeder Cent, der in die Bildung investiert wird, ist gut angelegtes Geld, ist eine Investition in die Zukunft. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. El Habbassi.)
17.57
Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.
17.57
Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Ich möchte mit einem Zitat von Robert Jungk beginnen: „Es gilt nicht mehr der Satz: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Heute muß es heißen: Sie tun nicht, was sie wissen.“
Das ist in vielerlei Hinsicht zutreffend; es ist zutreffend im Hinblick auf das Budget, es ist aber auch richtig im Hinblick darauf, was wir letzte Woche präsentiert bekommen haben – die Vorschläge der Regierung zur Bildungsreform.
Eines möchte ich aber dazusagen, Herr Kollege Rosenkranz: Ein bisschen differenzierter darf man in einer Bildungsdebatte schon auf die Vorschläge der Regierung eingehen (Abg. Walter Rosenkranz: … vier Minuten!), denn ein paar Dinge sind ja da durchaus drinnen, die wir akzeptieren können und müssen, wo wir, glaube ich, gut beraten sind, alle mitzuarbeiten – auch daran, dass wir im Sinne eines besseren Schulsystems wirklich zu Reformen kommen. Mit einer Totalverweigerung, so wie Sie das machen, werden wir das nicht weiterbringen. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Walter Rosenkranz.)
Kollegin Grossmann, du hast gesagt, dass die budgetäre Wahrheit zumindest für 2015 geschaffen worden ist. – Wir alle wissen, dass das Gesetz, das wir hier beschließen, nicht die Wahrheit für das kommende Jahr ist; so wie wir bei der Beschlussfassung des Doppelbudgets wussten, dass das nicht halten kann. Es hat sich bestätigt. Ich kann den Regierungsparteien heute schon vorrechnen, dass nicht nur die 300 Millionen € feh-
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