es darum geht, nicht nur die Qualität der Betreuung, sondern auch das Angebot in der Dauer der Betreuung auszubauen und zu verstärken.
Dann gibt es einen zweiten großen Punkt, in dem es um die Modularisierung der Oberstufe geht und den Ausbau des lebenslangen Lernens, vor allem in Bezug auf die Berufsreifeprüfung und das Nachholen von Bildungsabschlüssen. Kollege Gerhard Schmid hat es vorher gesagt: Obwohl wir im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit im europäischen Vergleich auf dem zweiten Platz sind, obwohl wir ein super ausgebautes duales Bildungssystem haben, haben wir trotzdem sogenannte NEETs – Kids, die einfach nicht in der Schule, nicht in Ausbildung und nicht im Beruf sind, 75 000 an der Zahl. Hinzu kommt: Wann immer wir uns im Moment mit den Realitäten auseinandersetzen, sehen wir, dass viele junge Menschen jetzt nach Österreich kommen, die Schutz suchen, die Hilfe brauchen und die auch eine Zukunft brauchen – und für diese Zukunft braucht es Bildung.
Für alle diese Fälle gibt es eine Antwort, und die heißt: Früher investieren statt später reparieren, früher in den Kindergarten investieren statt später reparieren. Das ist auch der Kernpunkt dieser Bildungsreformpläne. Wenn es darum geht, Deutsch vor Schuleintritt zu gewährleisten, wenn es darum geht, den Fokus auf den Kindergarten zu legen, wenn es darum geht, die beste Sprach- und Talenteförderung für unsere Kinder umzusetzen, indem wir einen Bildungskompass einführen, indem wir die Möglichkeiten schaffen, dass Kinder nach ihren individuellen Bedürfnissen und Talenten gefördert werden, dann ist es meiner Meinung nach der richtige Weg, den diese Regierung mit diesem präsentierten Reformpaket eingeschlagen hat.
Jetzt geht es meiner Ansicht nach darum, dass wir diese Dinge umsetzen, dass wir diese ganzen ideologischen, politischen Kleingeldgeschichten einmal beiseiteschieben und uns darauf fokussieren, das Beste für die Kinder in Österreich zu erreichen.
Ich bitte Sie daher, dass wir konstruktiv diesen Weg voranschreiten, der in den letzten Tagen und Wochen von der Bundesregierung angegangen worden ist. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
18.53
Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek. – Bitte, Frau Bundesministerin.
18.54
Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Ich habe mir gedacht, ich melde mich so in der Hälfte der RednerInnen-Liste zu Wort, um aus meiner Sicht Resümee zu ziehen, und zwar auf der einen Seite mein Resümee als Frauenministerin, das Budget betreffend, und auf der anderen Seite als Bildungsministerin, ebenfalls das Budget betreffend, aber darüber hinaus vielleicht noch Bezug nehmend auf die einen oder anderen Inhalte der neuen Beschlüsse der Bundesregierung bezüglich der Bildungsreform.
Ich durfte heute in der Früh in einem Pressegespräch – gemeinsam mit vielen, die dazu wesentlich beigetragen haben, aus den Frauenhäusern, von den Frauenberatungseinrichtungen, aber auch von unserer gesetzlichen Jugendvertretung in Österreich, der Bundesjugendvertretung – eine zweijährige Kampagne beenden, die wir unter dem Titel „Gewaltfrei leben“ durchgeführt haben. In diesen zwei Jahren wurden Hunderte Veranstaltungen durchgeführt und fast 200 Partner und Partnerinnen – auch viele Unternehmen – gewonnen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Frauen ein gewaltfreies, existenzsicherndes Leben zu ermöglichen und dafür zu werben, dass sich Frauen, wenn sie in Nöten sind, nicht nur an die Frauenhelpline wenden können, sondern dann auch Partner in den Unternehmen da sind, bei den Betriebsrätinnen und Betriebsräten, also überall da sind, die ihnen ebenfalls diese Hilfe zuteilwerden lassen. An Workshops mit der Bundesjugendvertretung nahmen alleine 3 000 Schülerinnen und Schüler teil, es wurden 74 Multiplikatorinnen und
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