Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 490

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WKO - von der Spitze nähern wir uns zusehends dem internationalen Durchschnitt. Globalisierung und Digitalisierung haben die Innovationszyklen der Weltwirtschaft ver­kürzt. Durchschnitt produziert keine Innovationen mehr. Nur noch die innovativsten Ent­wicklungen sichern neue Beschäftigung.

Innovation entsteht heute in jungen Unternehmen. Die Start-up-Kultur mit ihrer offenen und flexiblen Struktur kleiner Teams bietet ambitionierten Talenten den richtigen Rah­men um Innovationen zu schaffen. Jede Kultur braucht aber den richtigen Nährboden, um zu wachsen. Wenn dieser für Start-ups, die ihre Produkte in kurzer Zeit zur Markt­reife bringen müssen, fehlt, wählen sie andere Standorte, oder scheitern. Die Grün­dung und Marktfähigkeit von jungen Unternehmen ist stark abhängig vom Zugang zu Kapital. In Österreich wäre ausreichen privates Wagniskapital von Business Angels und Venture Capital Funds vorhanden - wir müssen nur attraktive Rahmenbedingun­gen schaffen, um dieses zu heben.

Im österreichischen Steuerrecht gab es bereits Steuerbegünstigungen für die Kapital­bereitstellung an Unternehmen, zum Beispiel den Sonderausgabenabzug für junge Ak­tien. Technisch wäre es daher relativ einfach, auch für Private einen „Sonderausgaben­abzug“ für Investments in junge Unternehmen und Start-ups zu schaffen.

Ein jährlicher Realwirtschaftsinvestitionsfreibetrag in der Höhe von € 100.000 für alter­native Finanzierung von Unternehmen wäre ein Meilenstein für die Wirtschaft. Der Frei­betrag erleichtert potenziellen Kapitalgebern die positive Investitionsentscheidung.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat umgehend eine Gesetzesvor­lage vorzulegen, in der ein Realwirtschaftsinvestitionsfreibetrag in der Höhe von Eu­ro 100.000 verwirklicht wird.“

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Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Schultes. – Bitte.

 


12.02.30

Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätz­ter Herr Vizekanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wirtschaft ist das Netz, das den Wohlstand in Österreich trägt. Und die Landwirtschaft knüpft viele Knoten, fes­te Knoten in dieses Netz.

Wir wissen, dass die Bäuerinnen und Bauern einen großen Beitrag leisten. Obwohl ihre Zahl leider abnimmt, werden sie immer wichtiger. Sie werden immer wichtiger, weil sie neue Aufgaben übernehmen müssen. Ein Beispiel: Es gibt 600 Höfe, die sich heute da­mit beschäftigen, Menschen zu helfen und soziale Dienstleistungen für Menschen, die besondere Sorgen haben, zu erbringen.

Wir wissen, dass alle von der Landwirtschaft profitieren, es ist nur oft nicht so im Be­wusstsein. Was für den Bauern die Alm ist, ist für Sie heute die Schipiste. Was für den Bauern der Acker ist, ist für Sie dann vielleicht der Kornspitz oder das Schnitzel. Was für den Bauern die Wiese ist, ist für Sie dann der Käse oder das Müsli oder vielleicht auch das Steak. (Abg. Kogler: Was vorher die Tierfabrik war, ist nachher auch ein Schnitzel!) Was für den Bauern der Wald ist, ist für Sie die Erholung, ist für Sie der Grundwasserschutz oder überhaupt der Wasserrückhalt, ist für Sie der Schutz vor


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