Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 491

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Vermurung. Der Wald ist für Sie aber auch das Holz für die Möbel, der Rohstoff für die Papierindustrie. Er ist natürlich auch die Wärme, die wir in immer größerem Ausmaß aus dem Inland beziehen.

Bedenken Sie, dass 530 000 Arbeitsplätze zwischen den Bauern und Ihrem Genuss, Ihrer Freude oder dem, was Sie eben von der Landwirtschaft verbrauchen können, lie­gen. 530 000 Menschen sind vor oder nach der Landwirtschaft in der Wirtschaft tätig und leben davon, dass sie Produkte haben, die sie Ihnen anbieten können.

Meine Damen und Herren! Allein die Papierindustrie macht in Österreich 3,8 Milliarden € Umsatz, hat 8 000 Mitarbeiter, produziert zweieinhalbmal so viel Papier, wie wir in Öster­reich selbst brauchen.

Meine Damen und Herren! Die Bauern investieren 1 800 Millionen €. Wir exportieren ins­gesamt Güter im Wert von 9,75 Milliarden aus diesem Bereich. Wir sind gut unterwegs!

Allerdings wird es schwieriger. Die Handelsketten werden mächtiger. Zielpunkt geht in die Pleite, die Konzentration bei den anderen wird größer. Die Bundeswettbewerbsbe­hörde hat protestiert, hat REWE zur Rechenschaft gezogen. REWE hat reinen Tisch ge­macht, 20 Millionen € bezahlt und wird sich bemühen. Spar ist in den Protest gegan­gen, zeigt keine Reue, hat 30 Millionen € Strafe aufgebrummt bekommen. Das Verfah­ren ist noch nicht zu Ende. Aber unsere Verkäufer wissen schon, wie hart jetzt das Ge­schäft geworden ist, denn die suchen das Geld wieder.

Meine Damen und Herren, wichtig für die Zukunft ist die Bedeutung der Region, wichtig für die Zukunft ist die Ausbildung in der Landwirtschaft, wichtig für die Zukunft ist, die Herkunft muss erkennbar sein.

Wir haben viele Schulen, wir haben Universitäten, wir haben höhere Lehranstalten. Wir brauchen eine Fachhochschule. Aber was wir wirklich brauchen, das ist die Begeiste­rung der Jungen, und die wird dann kommen, wenn Sie der Landwirtschaft Respekt ent­gegenbringen, Respekt und Anerkennung für unsere Bäuerinnen und Bauern, die ihre Leistungen in einer schwierigen Zeit erbringen, aber der allgemeinen Wirtschaft damit den Wohlstand ermöglichen. – Danke an unsere Bauern. (Beifall bei der ÖVP.)

12.06


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Höbart. – Bitte.

 


12.06.17

Abgeordneter Ing. Christian Höbart (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Budget Untergruppe 40: Wirtschaft. Wie erwartet gibt es auch hier nichts Großartiges zu berichten. Herr Kollege Matznetter – doch, hier ist er wieder, eben hereingekommen –, ich habe mir schon gedacht, Sie sind wieder in die Wirtschaftskammer abgedampft, weil Sie vorher so enthusiastisch von der so großartigen Stimmung in der Wirtschaft berich­tet haben. (Zwischenruf des Abg. Matznetter.) Die haben vielleicht Sie in der Wirt­schaftskammer, Herr Vizepräsident, aber draußen in der Wirtschaft herrscht eine gute Stimmung schon lange nicht mehr. (Beifall bei der FPÖ.) Herr Vizepräsident der Wirt­schaftskammer, Sie sollten sich in Ihren Dienstwagen setzen und einmal Betriebe ab­fahren! (Abg. Matznetter: Mache ich!)

Ich bin erst gestern mit einem Geschäftsführer und Eigentümer aus dem Industriezen­trum Niederösterreich Süd zusammengesessen. Ich muss Ihnen sagen – und das ist die einhellige Meinung in der Wirtschaft –, die Stimmung ist sehr, sehr schlecht und be­drückt. Und das hat einen Hintergrund. Es sind nicht die bösen Freiheitlichen, die im­mer alles schlechtreden wollen, sondern das ist letztendlich die Regierungspolitik der letzten Jahre, die zu dieser schlechten Stimmung in der Wirtschaft führt und geführt hat. Das muss man hier klipp und klar und deutlich sagen. (Beifall bei der FPÖ.)

 


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