Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 498

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Auch die Förderung der Durchlässigkeit und der Vergleichbarkeit der Bildungssyste­me – ich denke da an Lehre mit Matura, Matura mit Lehre – wird dazu beitragen, dass dieses duale Ausbildungssystem genau die gleiche Anerkennung im Inland wie im Aus­land genießt.

Für 2016 steht uns ein Budgetrahmen von 180 Millionen € für die Berufsausbildung zur Verfügung; 22 Millionen mehr als im Vorjahr. Diese zusätzlichen Mittel werden für Ju­gendliche, die unterschiedlichste Schwierigkeiten haben, eingesetzt, damit sie ins Be­rufsleben einsteigen können, und zur Qualitätssteigerung.

Aber auch in der Bildungsreform sind wichtige Maßnahmen für Jugendliche vorgese­hen, um sie berufsfit zu machen und somit auch die Ausbildungsbereitschaft seitens der Unternehmerinnen und Unternehmer zu erhöhen.

Der World Talent Report beschreibt unser Lehrlingssystem als hervorragende Einrich­tung. Auch 80 Prozent unserer Fachkräfte sagen, dass sie eine gute Lehrausbildung ge­nossen haben, sie würden das Gleiche noch einmal machen. Übrigens haben auch 50 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer einen Lehrabschluss.

Herr Vizekanzler, ich weiß, dass Ihnen die Berufsausbildung unserer Jugendlichen sehr am Herzen liegt, und ich bin überzeugt, dass Sie mit Ihren Maßnahmen und auch mit der jetzt in Arbeit befindlichen Evaluierung des dualen Ausbildungssystems den richti­gen Weg beschreiten, um unsere duale Ausbildung zukunftsfit zu machen. Den fal­schen Weg hingegen beschritten haben in den letzten zwei Wochen die Arbeiterkam­mer und der ÖGB, wo in populistischer Manier Unternehmen-Bashing erfolgte. Für uns Unternehmerinnen und Unternehmer ist ein so undifferenzierter Rundumschlag sicher­lich keine Motivation, Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze zu schaffen. Ganz im Ge­genteil! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

12.27


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Hauser. – Bitte.

 


12.27.29

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minis­ter! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Zum Tourismus: Ich glaube, das ist für den ländlichen Raum ein unglaublich wichtiges Thema. Was täten wir ohne funktionieren­den Tourismus, ohne jene Branche, die Arbeitsplätze sichert, Einkommen sichert und den ländlichen Raum lebenswert erhält? Es gibt keine Alternative zum Tourismus, des­wegen ist es eine normale Verpflichtung, glaube ich, dass wir uns hier im Hohen Haus und wo auch immer für Rahmenbedingungen für den Tourismus einsetzen, damit die Stim­mung im Tourismus wieder besser wird! Ich glaube, das ist unstrittig.

Unsere Aufgabe ist es sicherlich nicht, sich hierher ans Rednerpult zu stellen und so­zusagen auf Wunsch des Herrn Vizekanzlers eine gute, eine positive Stimmung zu ver­breiten, noch dazu, wenn wir das gar nicht tun können. Wenn ich die Stimmung wieder­geben müsste, die ich persönlich derzeit im Tourismus wahrnehme, müsste ich sagen: Es gibt leider Gottes keine gute Stimmung! Das ist bedauernswert, anders wäre es uns lieber.

Noch einmal: Ein funktionierender Tourismus ist genau das, was wir benötigen, aber wenn man sich die letzten Aktivitäten der Regierung anschaut – Registrierkassenpflicht, Mehrwertsteuererhöhung, die Diskussion um das Rauchverbot, die Allergenverordnung, die Erhöhung der Grunderwerbsteuer et cetera –, dann muss man sagen: Angesichts des­sen kann keine gute Stimmung aufkommen! Die Stimmung, die die Unternehmen im Tourismus wiedergeben, ist: Wir sind die Melkkühe der Nation! (Beifall bei der FPÖ.) Wir können im wahrsten Sinne des Wortes Selbständige sein, nämlich selbst und stän­dig arbeiten, und das 24 Stunden, damit wir tatsächlich diese Einkommen schaffen. – Das ist derzeit die Stimmung im Tourismus, und das ist nicht erstaunlich.

 


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