Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 499

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Gabriel Obernosterer – sicher ein profunder Touristiker, unstrittig, er kommt aus dieser Branche, hat sehr viel Ahnung – hat heute in seiner Rede festgehalten, wir seien steu­ermäßig an die Grenze gekommen. Ich zitiere dich nicht wörtlich, Gabriel. Du hast fest­gehalten, bei der Bürokratie seien wir an der Grenze angelangt. Auch du sprichst von Grenzen, auch du hast das richtigerweise angesprochen. Die Analyse ist richtig, nur: Wo ist die Änderung? – Ich habe in deiner Rede keinen einzigen Ansatz, keinen Vor­schlag herausgehört, was geändert werden soll.

Schauen wir uns das im Detail an! Schauen wir uns zum Beispiel die Mehrwertsteuer­erhöhung von 10 Prozent auf 13 Prozent an! Allein die Umsetzung, die Ermittlung die­ser Mehrwertsteuererhöhung von 10 Prozent auf 13 Prozent, diese drei Prozent mehr, ist – unter Anführungszeichen – „kaum bis nicht nachvollziehbar“. Ich habe das nicht ver­standen, die Unternehmer verstehen das nicht, die Einzigen, die das verstehen, sind die Programmierer und die Steuerberater, die damit wieder unglaublich viel Geld ver­dienen – der Unternehmer aber nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich muss das wirklich zitieren, denn ich bin nicht in der Lage, diese praktische Umset­zung aus dem Stegreif darzustellen. Ich zitiere:

„Wenn der Durchschnittspreis bei über 140 € liege, steige der Anteil des Beherbergungs­steuersatzes am Zimmerpreis von 80 Prozent auf 82,5 Prozent. Ab einem Zimmerpreis von 180 € sind es 85 Prozent, bei einem Preis über 250 € sind es 90 Prozent.“

Das ist doch für keinen Unternehmer nachvollziehbar, ja nicht einmal nachrechenbar! Und das Ganze soll dann unter Bürokratieabbau subsummiert werden?! Nein, das Ge­genteil ist der Fall! Es gibt eine neue Steuer, und die Unternehmer sind nicht in der Lage, selbst auszurechnen, was das konsequenterweise für sie bedeutet. Das ist wirk­lich ein Wahnsinn.

Deswegen haben wir gesagt – probieren wir es noch einmal! –, wir wollen diese so wich­tige Branche entlasten. Wir wissen schon, dass dieses gesamte Paket an sich auch ei­ne Gegenfinanzierung benötigt, aber angesichts dieses Murks bei der Umsetzung, bei der überbürokratischen Umsetzung dieser Mehrwertsteuererhöhung müsste man jetzt wirklich hergehen und sagen: Schieben wir das einmal beiseite, gehen wir zurück an den Start, bleiben wir bei den 10 Prozent! Auch Konkurrenzländer wie die Schweiz und Deutschland haben wesentlich geringere Mehrwertsteuersätze auf Logis.

In diesem Zusammenhang darf ich jetzt folgenden Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rücknah­me der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Beherbergung

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat umgehend eine Regierungsvor­lage zuzuleiten, mit der die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Beherbergung wieder zu­rückgenommen wird.“

*****

Ich danke. (Beifall bei der FPÖ.)

12.32


Präsident Karlheinz Kopf: Der von Herrn Abgeordnetem Hauser eingebrachte Entschlie­ßungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

 


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