Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 544

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lich zwei Drittel angewandte, ein Drittel Grundlagenforschung. Wir wissen, der FWF steht grundsätzlich vor großen Finanzierungsproblemen, und die Bewilligungsquote wird in den nächsten Jahren sinken.

Ich möchte aber auf einen anderen Aspekt eingehen, der eben in Ihrem Ministerium beheimatet ist, wofür es nämlich aus meiner Sicht zu wenig Mittel gibt. (Abg. Rädler: Überall zu wenig Mittel! Ein Wahnsinn!) Das ist nämlich genau der Zwischenbereich, die sogenannte translationale Forschung, also jene Forschung, die Grundlagenfor­schungsergebnisse so aufbereitet, dass sie für Anwendungen aufbereitet werden kön­nen, also an dieser Schnittstelle. Dafür sollte deutlich mehr Geld zur Verfügung stehen als für die rein betriebsnahe Forschung, die bei Ihnen einen großen Teil ausmacht, und auch die Forschungsprämie, meine Kollegin Ruperta Lichtenecker hat das heute be­reits thematisiert. Da ist nach wie vor nicht klar, inwiefern die Wissenschaft von dieser Prämie profitiert. Es kommt dann doch eher in allererster Linie den Unternehmen zugu­te und nicht Forschung und Wissenschaft.

Das möchte ich Ihnen mitgeben: in diesem Bereich der translationalen Forschung viel­leicht doch wieder ein Programm zu finanzieren wie jenes, das der FWF in der Ver­gangenheit gehabt hat. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

14.46


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Mag. Unterrai­ner. – Bitte.

 


14.46.21

Abgeordneter Mag. Maximilian Unterrainer (SPÖ): Ich finde es relativ spannend, wenn Kollege Hagen als Vertreter der Autofahrerpartei über quasi fremden Verkehr spricht, nämlich den Eisenbahnverkehr, aber man sieht … (Heiterkeit. – Abg. Schimanek: Der war gut!) – Dazu muss ich als Tiroler auch noch etwas sagen: Es ist recht interessant, wie die Bahn da gescholten wird, wie lange sie nach Vorarlberg braucht.

Die 300-Kilometer-Strecke Wien–Salzburg dauert etwa 2 Stunden und 22 Minuten, und von Salzburg nach Innsbruck, knapp 200 Kilometer, brauchen wir auch fast 2 Stunden. Das ist einfach die Deutsche Bahn (Zwischenruf des Abg. Hagen), da kann die öster­reichische Bahn nichts dafür; nur so viel dazu. Wir wären ja sehr viel schneller, sodass man quasi schon einen Autozug machen könnte, dass du auch mit dem Auto nach Vor­arlberg fahren könntest.

Aber nun zurück zum Budget 2016. Eine kurze Frage: Was haben die Großglockner Hochalpenstraße (Zwischenruf) und die Wiener Höhenstraße gemeinsam? – Ich habe nur 2 Minuten Redezeit. (Abg. Moser: Schneller reden!) – Ganz einfach: Die Großglock­ner Hochalpenstraße und die Wiener Höhenstraße sind Infrastrukturprojekte, die nach der großen Depression wieder Investitionen mit sich brachten und die Massenarbeits­losigkeit in dieser Zeit effektiv bekämpften.

Wir machen es heute nicht anders. Wenn ich nach Tirol schaue: Der Brenner Basis­tunnel, der mit 55 Kilometern der zweitlängste Tunnel der Welt sein wird, bedeutet nichts anderes, als dass Tirol und Südtirol, eigentlich Österreich und Italien, miteinander auf dem kürzesten Weg durch die Schiene verbunden werden und das Inntal und das Wipp­tal vom Güterverkehr befreit werden, wodurch Gesundheit und nachhaltige Entwicklung gefördert werden. (Abg. Moser: Aber damals gab’s keine Tunnel!)

Das schaffen wir alles, obwohl wir in einer Wirtschaftskrise sind und trotz der Hypo Al­pe-Adria. (Abg. Schimanek: Na, nicht schon wieder!) – Carmen, ich habe jetzt darauf gewartet, dass du das sagst. Ich wollte es nicht sagen, aber das ist ein Stichwort, das passt: Hypo Alpe-Adria – zu verantworten hat das die FPÖ, nämlich deine Kollegen in Kärnten. Wir haben heute schon gehört, dass wir wirklich mehr investieren könnten. (Neu­erlicher Zwischenruf der Abg. Schimanek.) Die Milliarden, die uns fehlen, den Ruck-


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