Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 187

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Deswegen braucht dieser Berufsstand auch einen aufrechten Gang, ein gutes Profes­sionsverständnis, ein differenziertes Berufsbild. Somit möchten wir hier der Aufwertung des Berufsbildes der Lehrerinnen und Lehrer das Wort reden. Es braucht die Stärkung des Professionsverständnisses, das geht natürlich mit Gestaltungsmöglichkeiten ein­her. Damit muss man ihnen mehr Freiheit geben, das heißt, auch mehr Verantwortung übertragen.

In vielen Ländern – Gallup macht da regelmäßig Umfragen – sind die Lehrerinnen und Lehrer nach den Piloten und Feuerwehrleuten mit unter den am meisten respektierten Berufen in der Gesellschaft. In Österreich sind sie im schlechten Mittelfeld, sie haben international gesehen ein wirklich auffallend schlechtes Image. Das sollten wir ändern.

Deswegen glauben wir auch, dass die Ministerin eine Imagekampagne machen sollte. Der Verteidigungsminister macht Werbung für Soldatinnen/Soldaten – werde Soldat!, toller Beruf –; die Innenministerin macht Werbung für Polizistinnen/Polizisten – werde PolizistIn!, toller Beruf –, während an die Lehrerinnen und Lehrer von den Politikern und von der Ministerin oft sehr zweifelhafte Signale ausgesandt werden, zuletzt vom Wiener Bürgermeister. Sie kennen alle die Sprüche, die der geklopft hat. Diese waren nicht dazu geeignet, bei diesem Berufsstand den aufrechten Gang zu stärken und das Berufsverständnis zu verbessern.

Deswegen folgender Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufwertung des Berufsbildes der Lehrerinnen und Lehrer

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass das Berufsbild der Lehrerinnen und Lehrer umfassend aufgewertet wird. Dazu braucht es ein differenziertes Berufsbild, mehr Gestaltungsmöglichkeiten und eine Stär­kung des Professionsverständnisses der Lehrer_innen. Zudem soll systematisch und nachdrücklich in ein positives Berufsimage investiert werden, um den Leh­rer_in­nen-Beruf positiv zu besetzen und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung aufzu­werten.“

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Dann gehe ich noch einen Schritt weiter. Sie wissen, dass uns die Autonomie so wichtig ist, die personelle Autonomie. Wir fordern eine umfassende personelle Auto­nomie.

Liebe Kollegen von der ÖVP, wenn Sie sagen: Ist eh unterwegs!, dann muss ich dem entgegenhalten, es ist eben nicht unterwegs! Was kommen wird, ist, dass der Landes­hauptmann leider immer noch mitmischen wird, vor allem bei der Direktorenbestellung. Das Parteibuch, meine Damen und Herren, bleibt das wichtigste Buch in der österreichischen Schule, und das ist nicht okay! Das ist nicht im Sinne der Kinder, ist nicht im Sinne der Eltern, ist auch nicht im Sinne der Lehrerinnen und Lehrer.

Entlassen wir sie in die Autonomie! Aufwertung der Schulleitung, eine neue Ausbildung für Schulleiter, das ist eine Führungsfunktion.

Daher folgender Antrag:

 


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