Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 359

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sillenoperationen – Mandeloperationen – Nachblutungen haben, und das kann lebens­gefährlich sein.

Frau Minister, bei aller Wertschätzung werde ich das Gefühl nicht los, dass da versucht wird, eine generelle Rufbereitschaft einzuführen oder zumindest anzudenken. Das wäre der absolut falsche Weg. Dass diese Entwicklung eine gute ist, glaube ich nicht. Wenn zu wenig Geld vorhanden ist – ich glaube, Kollegin Dr. Belakowitsch hat es ange­sprochen –, dann gibt es bei Punkt 15 eben diese Möglichkeit, die Zusammen­legung der Sozialversicherungen zu ermöglichen. Damit wäre genug Geld vorhanden, und dann brauchen wir uns über die Rufbereitschaft nicht mehr zu unterhalten, denn dann könnten die Dienste so wie bisher gemacht werden, nämlich zum Wohle der Patienten. – Danke schön. (Beifall der Abgeordneten Schenk und Steinbichler.)

23.06


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Franz. – Bitte.

 


23.06.53

Abgeordneter Dr. Marcus Franz (ÖVP): Herr Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Zunächst ein paar Sätze zur Rufbereitschaft: Als ehemaliger Spitalsdirektor und Oberarzt, der jahrelang auch Rufbereitschaft gemacht hat, kann ich Ihnen garantieren, dass mit der Rufbereitschaft kein Patient zu Schaden kommen wird.

Bis jetzt wurde hier ausgespart, dass immer ein Arzt, ein ausgebildeter Notfall­mediziner im Haus ist. Speziell im AKH gibt es eine eigene Abteilung für Notfallme­dizin; da sind Leute im Dienst, die sich mit Notfällen auskennen, und zwar besser als die Fachärzte der anderen entsprechenden Fächer, bei denen es nicht um vitale Be­drohungen geht, denn ein Notfall auf einer Hautabteilung um 2 Uhr in der Nacht wird kein Hautnotfall, sondern üblicherweise ein Herz- oder Lungennotfall oder ein Schmerz­problem sein, aber eher kein Problem des Facharztes für Hautheilkunde.

Daher ist es absolut zu vertreten und sogar – damit er am nächsten Tag ausgeruhte Fachärzte hat – im Sinne der Patienten, dass in der Nacht nicht alle möglichen Fachärzte aller möglichen Fächer anwesend sind. Das ist eine Verschwendung von Ressourcen, und nicht zuletzt deswegen haben andere Länder bereits andere Wege beschritten. Die Outcomes sind absolut gut, darüber gibt es Studien, vergleichende Beobachtungen. Es braucht sich also niemand zu fürchten, und man soll da bitte keinen Teufel an die Wand malen. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: So schnell wird man zum Regierungspolitiker! – Abg. Mückstein: Das müssen Sie Ihren Kollegen erzählen!)

Zum zweiten Punkt, dem Antrag des Teams Stronach betreffend Verankerung der Schmerzbehandlung im Gesetz: Dies ist eine gute Anregung, nur die Formulierung ist aus meiner Sicht nicht ideal, denn wenn wir das so, wie vom Team Stronach gefordert, umsetzen, dann kommt es zu einer Bürokratisierung der Schmerzbehandlung. Das wollen wir nicht.

Das, was wir schon wollen, ist eine Besserung der Behandlung der chronischen Schmerzpatienten, denn die nehmen tagtäglich zu. Erwin Rasinger hat es aus der Ordination erzählt, ich habe ein Spital geleitet, in dem eine Schmerzabteilung und eine Schmerzambulanz am Laufen waren, und auch da gab es das Problem, das im Gesundheitssystem ja gang und gäbe ist, nämlich bezogen auf Personalressourcen und finanzielle Ressourcen. Darum müssen wir uns kümmern.

Wir von der ÖVP nehmen die Anregung gerne auf. Für uns war das immer schon ein wichtiges Thema, aber ich erkläre es hiermit zu einem prioritären gesundheits­politischen Thema der ÖVP, die Schmerzbehandlung in Österreich zu bessern, und wir werden das Unsrige dazu beitragen, dass es für die Patienten, für die Betroffenen in


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