Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 363

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man sich ausrechnet, dass sich die jahrtausendealte Freundschaft mit diesen Tieren nun so darstellt, dass es ungefähr 560 000 Hunde in Österreich gibt, jeder mit einem Aufwand von 1 000 bis 1 500 €, dann werden pro Jahr 680 Millionen € ausgegeben.

Wenn man ausrechnet, dass beinahe eine Million Österreicher mit Hunden in einem Haushalt lebt, dann muss man zur Kenntnis nehmen, dass Hunde heute bei Verkaufs­entscheidungen überall eine Rolle spielen.

Das Plädoyer von Frau Kollegin Königsberger-Ludwig, die ja wirklich ein ganzes Plä­doyer für Blindenhunde, Signalhunde und Assistenzhunde gebracht hat, könnte man nun ergänzen und auch die Spürhunde erwähnen, Hund bei der Polizei, beim Bun­desheer, dafür gibt es 11 000 spezialisierte Hunde, Ausbildungskosten: 9,5 Millionen €.

Das bedeutet in weiterer Folge, wenn man C.G. Jung und Sigmund Freud hernimmt: Allein was Tiere für alte Menschen und für Kinder – emotionale Bindung et cetera – bedeuten, entspricht einem Wert von ungefähr 600 Millionen €. Da kann man sagen, das Hundegeschäft macht im Jahr 1,2 Milliarden € aus, und da sind die Kosten aufgrund von Bissen und das, was die Gesellschaft für Tierheime einzahlt, bereits abgezogen.

Es ist festzuhalten: Die Kynologen sagen, die Tierhandlungen sind nicht geeignet, die Tierschutzverbände sagen das und die Tierschutz-Ombudsstelle schließt sich dem ebenfalls an.

Ich glaube ganz einfach: Tiere sind keine Ware, es sind fühlende Lebewesen. Es zahlt sich aus, öfter mit ihnen und über sie zu reden. Hunde als Wirtschaftsleister, Hunde als Hilfesteller. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

23.19


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Keck. – Bitte.

 


23.19.22

Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Seit es in Österreich verboten ist, Hunde und Katzen in Zoogeschäften zu verkaufen, hat sich der Handel in das Internet verlagert: Für 300 bis 1 000 € werden die Welpen angeboten. – Zitatende.

Ohne ärztliche Betreuung werden diese armen illegal gezüchteten Tiere kartonweise über die Grenze geschmuggelt, seit es verboten ist, diese Tiere in Zoohandlungen zu verkaufen. – Zitatende.

Das sind nur zwei Zeitungsartikel aus dem Jahr 2007, es gibt zig davon, und das waren nicht irgendwelche Menschen, die das geschrieben haben, sondern zum Bei­spiel der Tierschutzbeauftragte von Salzburg, der den einen geschrieben hat, und der Tierschutzbeauftragte aus Vorarlberg.

Das heißt, genau diese Tierschutzbeauftragten haben gefordert, den Verkauf von Hunde- und Katzenwelpen in Zoohandlungen wieder einzuführen, weil sich der illegale Handel so massiv verstärkt hat.

Wenn man sich jetzt den Antrag der Kollegin Weigerstorfer anschaut, so schreibt sie:

Hunde- und Katzenwelpen, die in Zoofachhandlungen erworben wurden, sind statis­tisch gesehen öfters krank als ihre Artgenossen. Sie werden oft zu früh von ihrer Mutter getrennt und demzufolge zu früh, falsch oder gar nicht geimpft.

Die Kollegin schreibt weiter: Nun wird aber immer wieder von Fällen berichtet, in denen Welpen viel zu früh geimpft wurden oder Krankheiten beim Verkauf des Tieres in einer Zoofachhandlung verheimlicht wurden, oder Welpen, die das erforderliche Mindestalter


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