Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 266

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

tive Nummer 71 betreffend den Erhalt der Militärmusikkapellen in allen Bundesländern eingehen.

Die im Vorjahr vom Verteidigungsministerium ergangene Weisung zur Umstrukturie­rung der Militärmusiken in eine österreichische Militärmusik mit acht Außenstellen­ensembles hat die Auflösung der bisherigen selbständigen Militärmusiken in den Bundesländern zur Folge und war auch Anlass für diese Resolution.

Diese Vorgehensweise des ehemaligen Bundesministers für Landesverteidigung Mag. Klug stellt in Wirklichkeit aber einen schweren Anschlag auf die militärische, kulturelle, vor allem aber auch auf die gesellschaftspolitische Tradition in unserer Heimat dar. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Weninger: Das „militärische“ müssen Sie mir erklären!)

Herr Kollege, die Militärmusiken haben in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme Anziehungskraft auf die Bevölkerung ausgelöst. Sie haben das österreichische Bun­desheer im Ausland hervorragend repräsentiert. Sie haben immer ein breites Spektrum an Musik beherrscht, von den traditionellen Märschen über sinfonische Blasmusik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen.

Vor allem aber waren die Militärmusikkapellen in den Bundesländern eine wichtige Ausbildungs- und Weiterbildungsstätte und ein verlässlicher Partner für unsere Blasmusikverbände. (Beifall bei der FPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Schenk.)

Seit 1955 haben zirka 10 000 junge Menschen das Ausbildungssystem unserer Militär­musikkapellen durchlaufen. Das, was sie dort gelernt haben, haben sie auch hinausge­tragen in … (Abg. Weninger: 10 000 pro Jahr?) – Herr Kollege, es waren 10 000 seit 1955. (Abg. Weninger: Ach so, das ist ein Unterschied! – Abg. Hafenecker: Zuhören!) Es ist so, es waren 10 000.

Herr Kollege, das, was sie dort gelernt haben, haben sie in ihre Heimatgemeinden mitgenommen. Das haben sie in ihre Blasmusikkapellen in den jeweiligen Gemeinden mitgenommen, dorthin, wo Gemeinschaft und Kameradschaft zu Hause sind und auch gelebt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Die Militärmusik ist und war stets das beliebte Bindeglied zwischen der Armee und der Bevölkerung. Es hat keine offiziellen Anlässe, keine wichtigen Feierlichkeiten gegeben, bei denen nicht auch die Militärmusik gespielt hätte.

Dennoch wird aus heutiger Sicht völlig irrational agiert, denn das angebliche Spar­potenzial in einer Größenordnung von etwa 7 Millionen € liegt im untersten Promille­bereich des Heeresbudgets.

Geschätzte Damen und Herren! Der Schaden, der da angerichtet wird, übersteigt den Nutzen bei Weitem. Das stellt in Wirklichkeit einen Angriff auf unsere Kultur und unsere Traditionen dar und schädigt das Gemeingefüge, insbesondere in den ländlichen Gemeinden unseres Landes. (Beifall bei der FPÖ.)

Aus diesen Gründen darf ich abschließend folgenden Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hermann Brückl, Kolleginnen und Kollegen betreffend den Erhalt der Militärmusik trotz der geplanten budgetären Einsparungen

Der Nationalrat wolle beschließen:

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite