Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll119. Sitzung / Seite 55

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Nun hat der Herr Abgeordnete Alm gesagt, auch ich hätte wahrscheinlich eine größere Variante bevorzugt, aber jetzt unterstütze und verteidige ich das Ergebnis. – Ich kann Ihnen sagen, ich habe ganz intensiv an diesem Ergebnis mitgearbeitet, nämlich ausge­hend davon, als wir im November 2014 die Diskussion über das Weltmuseum hatten, über die Frage der Errichtungskosten und über die Frage der Betriebskosten. Und die Frage, die sich daraus ergab, war: Können wir diese Chance – so habe ich es emp­funden – mit den Räumlichkeiten der Neuen Burg nutzen, um ein Projekt, das eben über viele Jahre und Jahrzehnte diskutiert wurde, tatsächlich zu realisieren? – Dass der Wunsch bestanden hat, es zu realisieren, steht ja außer Zweifel, sonst wäre es nicht in den Regierungsprogrammen gestanden.

Die Frage war dann folgende: Wie können wir es realisieren, also Großvariante, Mittel­variante, Neubau, kein Neubau? Mein Erlebnis war, dass die Diskussion – auch in der Vergangenheit – betreffend den Neubau immer wieder gescheitert ist, und ich habe dann die Möglichkeit gesehen und habe begonnen, mit verschiedenen Personen darü­ber zu reden, egal, ob das die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbiblio­thek oder die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums war plus Mitarbeiter et cetera, ob wir eine Chance sehen, dass wir in einer Neugruppierung in der Neuen Burg eine Realisierungsmöglichkeit finden.

Das ist dann untersucht worden. Es war klar, das Ephesos Museum würde sehr teuer sein, weil man dort statisch viele Maßnahmen setzen müsste, und so weiter. Es ist also vom Kunsthistorischen Museum und auch von der Nationalbibliothek analysiert wor­den.

Parallel dazu habe ich Herrn Professor Oliver Rathkolb, der auch hier auf der Galerie sitzt und zuhört und den ich sehr herzlich begrüße, gebeten, ein Konzept auszuarbei­ten. Professor Rathkolb hat dann – Herr Abgeordneter Troch hat es schon gesagt – ei­nen wissenschaftlichen Beirat zusammengesetzt mit sehr vielen beziehungsweise aus­schließlich kompetenten Menschen, auch sehr vielen international renommierten Men­schen, ob das Frau Professorin Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann von der Uni Konstanz ist, John Boyer von der University of Chicago, Herr Hacohen von der Duke University et ce­tera, bis hin zum Präsidenten der Stiftung „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“, Herrn Professor Dr. Hütter, den ich auch getroffen habe, und vielen an­deren, die entweder schon an der Errichtung von Häusern der Geschichte, etwa auch dem Haus der europäischen Geschichte, mitgewirkt haben oder die eben entsprechen­de zeitgeschichtliche Expertise einbringen können. Jeder, der, und jede, die diesen Men­schen unterstellt, sie würden irgendetwas parteipolitisch unternehmen, handelt meines Erachtens bewusst gegen besseres Wissen.

Das ist übrigens ein Punkt, der mehrfach angeklungen ist: Es sei so etwas wie ein par­teipolitisch geprägtes Projekt, das da realisiert wird, oder überhaupt konzeptlos, wie die Frau Abgeordnete Weigerstorfer gesagt hat. – Also wenn sie von konzeptlos spricht, dann hat sie das Konzept schlicht und einfach nicht gelesen, denn die Leistung dieses internationalen wissenschaftlichen Beirats war ja auch, ein Konzept zu erarbeiten, das wir auch öffentlich präsentiert haben, das auch auf der Homepage im Internet zugäng­lich ist.

Zur Frage betreffend das Publikumsforum, die der Herr Abgeordnete Alm noch ange­schnitten hat: Ein Vorschlag dieser Expertengruppe war, dass wir das Haus organi­satorisch – was wir jetzt tun wollen und, wenn Sie es beschließen, in der Folge dann auch umsetzen werden – „andocken“ an die Österreichische Nationalbibliothek, aber wissenschaftlich selbständig organisieren, und das hat natürlich auch den Hintergrund, dass wir möglichst kostengünstig, mit möglichst wenig Overheadkosten agieren wollen.

Herr Abgeordneter Zinggl, wenn wir das schaffen – da gibt es noch einige Schritte, die sind auch zu Recht erwähnt worden, unter anderem die Frage von Budget, Bundesfi-


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