Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll123. Sitzung / Seite 288

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Grundsätzlich ist es also sinnvoll, das zu trennen, aber wir haben mit diesem neuen Gesetz einen absolut guten Kompromiss im Sinne der Patienten, dem ich vollinhaltlich zustimme, denn man muss natürlich daran denken, wie die Leute am Land versorgt sind. Kollege Rasinger hat das wirklich im Detail ausgeführt, und mehr ist dazu eigent­lich nicht mehr zu sagen – außer dass ich auch für eine Möglichkeit bin, Ärzte bei Ärzten anstellen zu können.

Ich glaube, das ist die Zukunft und in diese Richtung sollte man unbedingt gehen. Das kann alles miteinschließen, inklusive Ärzte-GesmbHs – wobei man, glaube ich, immer eine Trennung einziehen muss, damit das nicht industrialisierte Großbetriebe, Groß­ketten werden, die dann die Medizin in einer kapitalistischen Art und Weise ausufern lassen. Das wäre nicht im Sinne der Ärzte.

Womit wir bei den Ärzten sind. Kollege Loacker, Kollegin Mückstein, ich schätze euch sehr, aber ich orte da immer ein bisschen ein Ärztebashing, wenn es um diese Themen geht. Als ob Ärzte nur deswegen Ärzte sind oder Ärzte werden, weil sie gut verdienen, egal ob im Bregenzer Wald oder in Wien. Das stimmt so nicht! (Abg. Loacker: … wenn es ums Geld geht!) Ein Arzt kann nur dann gut verdienen, wenn er eine gute Patientenversorgung anbietet, und das ist das höchste Ziel jedes Arztes. Ich glaube, es gibt keinen Arzt, der das Börserl an oberste Stelle seiner Interessen stellt, denn dann hat er seinen Beruf verfehlt. Da nehme ich alle Kollegen pauschal in Schutz, dafür stehe ich!

Zum Antrag der Grünen: Bitte nicht böse sein, ihr seid immer gegen jede Form der Diskriminierung, alles muss gleich sein – und was macht ihr mit diesem Antrag? Das ist eine positive Diskriminierung der syrischen Kollegen, auch wenn die noch so gut sind. Es gibt syrische Ärzte, die sind gut, die kenne ich selber. Aber man kann ja nicht hergehen und sagen, eine Menschengruppe, eine Ethnie, die nehme ich jetzt und gebe ihr eine bevorzugte Behandlung in Österreich – und sauge diese, wie der Kollege Karlsböck richtig festgestellt hat, womöglich noch aus Syrien aus Gebieten ab, die ohnedies schon unterversorgt oder vielleicht gar nicht versorgt sind.

Das ist etwas, das ich nicht nachvollziehen kann, dass man das in irgendeiner Weise argumentieren kann. (Abg. Mückstein: Wenn das so großes Thema ist, …!) Also da bin ich strikt dagegen, und ich glaube, das lehnen wir ohnedies mehrheitlich ab. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Schenk.)

21.06


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Gahr zu Wort. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


21.06.23

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, die Debatte hat gezeigt, es gibt Unterschiede, was den Zugang zu dieser Hausapothekenregelung oder zum Apothekengesetz betrifft. Erwin Rasinger hat ganz klar gesagt, der Bürger, der Patient steht im Mittelpunkt.

Für mich scheint eines ganz wichtig zu sein: Österreich ist ein Land mit unter­schied­lichen Gegebenheiten. Wir haben Gunstlagen, und wir haben Lagen und Gebiete, wo man mit Abwanderung zu kämpfen hat und wo es große Entfernungen gibt.

In den Gunstlagen und bei uns in den Tourismuslagen haben wir überhaupt kein Prob­lem, einen Arzt zu finden, da ist das ohne Weiteres möglich, aber es gibt Gebiete – das haben die letzten Jahre gezeigt –, wo man ausgeschrieben hat und sich niemand beworben hat. Mir ist ganz klar, dass die Hausapotheke alleine nicht die nötigen


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