Wir haben eine Rolle, die wir gerne einnehmen: Wien ist einer der vier Amtssitze der UNO. Neben New York, Genf und Nairobi haben wir hier als Amtssitz der Vereinten Nationen eine ganz wichtige Aufgabe, wenn es um Frieden geht, wenn es um bessere Lebensbedingungen geht, wenn es darum geht, dass sich die Humanität auf diesem Planeten durchsetzt.
Gerade in schwierigen Zeiten wie jenen, die wir jetzt erleben – die Flüchtlingskrise, schwelende Konflikte auch vor den Toren Europas –, ist es wichtig, dass jene Organisation, die für Friedenserhaltung, für Konfliktprävention und, was ganz besonders wichtig ist, für den Schutz der Menschenrechte und somit für die Hoffnung von Millionen von Menschen steht, von Österreich entsprechend unterstützt wird.
Die Vereinten Nationen, oft finanziell nicht so ausgestattet, wie es notwendig wäre, versorgen Millionen von Flüchtlingen, versuchen, in Krisenregionen zu vermitteln, haben eine Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Österreich hat immer wieder einen fairen Anteil geleistet, wenn es um den Einsatz der Blauhelme gegangen ist. Mehr als 100 000 Blauhelme sind zurzeit bei 16 Friedensoperationen weltweit unterwegs.
Die Charta der Vereinten Nationen ist nach wie vor der Kompass für internationale Zusammenarbeit, der Kompass für weltweite Lösungen. Wir stehen vor einer Unzahl an schwerwiegenden weltpolitischen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam lösen können: Gescheiterte Staaten, Terrorismus, Klimawandel – das alles ist unmittelbar spürbar und hat auch Auswirkungen auf uns, aber wir gehören zu jenen, die frei entscheiden können. Bei uns kann das Parlament entscheiden, welchen Beitrag Österreich leistet, damit die Vereinten Nationen starke Vereinte Nationen sind.
Wir sollten unseren Beitrag zu folgenden Bereichen leisten: Förderung der Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Ausbau der internationalen Beziehungen, auch Bemühungen im Bereich der nuklearen und konventionellen Abrüstung. – Das sind alles Punkte, für die Österreich seit dem 14. Dezember 1955 eine wesentliche Säule ist.
Herr UNO-Generalsekretär, Sie haben einmal gesagt: „Österreich ist mein zweites Heimatland geworden.“ „Ich habe mein halbes Herz in Wien gelassen und komme jetzt wieder nachschauen, ob es noch da ist.“ – Ich wünsche mir, dass Sie oft nachschauen kommen. Ihnen alles Gute! Thank you very much for your leadership! (Beifall bei ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS sowie bei Abgeordneten von FPÖ und Team Stronach.)
9.45
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Klubobmann Strache. – Bitte.
9.45
Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geschätzten Damen und Herren auf der Regierungsbank! Sehr geehrter Herr UNO-Generalsekretär! Ich darf Ihnen versichern, dass es auch für uns eine Ehre ist, dass Sie heute hier bei uns im Hohen Haus, im österreichischen Parlament, zu Gast sind, und dass es gerade für uns als wesentliches und wichtiges Mitglied der Vereinten Nationen notwendig und wichtig ist, diese friedensbringende Arbeit auch weiterhin zu unterstützen. Wir haben als Republik Österreich die grundsätzliche Tradition, ein neutrales Land zu sein. Diese Neutralität ist uns immer wichtig, und wir sind als Vermittler in Krisen und Konfliktherden tätig.
Nicht umsonst ist Wien, wie heute angesprochen wurde, einer der Amtssitze der UNO, und nicht umsonst haben wir Österreicher uns immer wieder bei Blauhelmeinsätzen, bei Friedensmissionen internationaler Art vonseiten des österreichischen Bundesheeres, aber auch vonseiten der Exekutivkräfte eingebracht.
Im Gegensatz zu ihrem glücklosen Vorgänger, dem Völkerbund in der Zwischenkriegszeit, hat die UNO nach dem dramatischen Zweiten Weltkrieg bis heute letztlich eine sehr
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