Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll126. Sitzung / Seite 160

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Was passiert im Europäischen Parlament? – Dort wird genau über das Thema, das Sie heute hier anprangern, diskutiert. Dort gab es einen Abänderungsantrag – im Übrigen un­terstützt von den Liberalen und von Angelika Mlinar –, und dieser Antrag wurde von der Mehrheit der Abgeordneten, und zwar auch von den freiheitlichen Abgeordneten, abge­lehnt. Dabei ging es darum, dass man einen On-Off-Button hat, also dass der Autobe­sitzer, die Autobesitzerin einfach einen Knopf schaltet und sagt: Aus, meine Daten wer­den nicht übermittelt!

Wer hat sich gegen dieses Datenschutzgesetz gestellt? – Die Roten, die Schwarzen und die Blauen. In diesem Fall würde ich also sagen: Wenn Sie Brüssel kritisieren, dann ru­fen Sie einmal in Brüssel bei Ihren Abgeordneten an und klären das dort, bevor Sie den anderen etwas vorsetzen, was in Wirklichkeit nicht stimmt! (Zwischenruf des Abg. Rädler.)

Zum Thema Datenschutz im Allgemeinen: Wir unterstützen den Antrag vom Kollegen Steinhauser, denn wir halten das für sehr sinnvoll. Alles, was darin gefordert wird, ist, dass wir uns mit den Fragen: Wer hat die Datenhoheit, wer gebietet darüber, wem ge­hören oder in wessen Eigentum befinden sich die Daten? befassen, dass sich der ös­terreichische Gesetzgeber Gedanken darüber macht und dass er das in entsprechen­den Gesetzen auch richtig verankert.

Mehr wird in diesem Antrag nicht gefordert. Das unterstützen wir. – Danke. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Rädler: Wer NEOS wählt, der wählt Griss!)

18.18


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


18.18.56

Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Herr Minis­ter! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege, es sei dir un­benommen, wenn du Brüssel sein möchtest. Ich möchte Österreicher sein! (Zwischen­ruf des Abg. Pock.)

Nun zum Datenschutz im Auto: Der technische und digitalisierte Fortschritt macht auch vor der Autoindustrie nicht halt. Manche Autos sind schon fahrende Computer.

Was wird mit den Daten gemacht? Was wird mit den Informationen gemacht, Herr Kol­lege? Wer darf sie auslesen, auswerten? – Das alles bleibt für den Autobesitzer unklar. Daten für Fahrzeugfunktionen werden in Steuergeräten erhoben, verarbeitet und gespei­chert. Um welche Daten es sich dabei handelt, kann nicht genau beantwortet werden.

Es ist notwendig, dass der Autobesitzer, die Autobesitzerin die Hoheit über das eigene Kfz hat und selbst entscheiden kann, wem welche Daten zu welchem Zweck zur Ver­fügung gestellt werden und nicht umgekehrt, Herr Kollege. – Danke schön. (Beifall bei Ab­geordneten des Teams Stronach.)

18.20


Präsident Karlheinz Kopf: Zweite Wortmeldung: Herr Abgeordneter Wurm. – Bitte.

 


18.20.18

Abgeordneter Peter Wurm (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Kollege Steinhauser, zur Klarstellung: Sie waren ja vor einem Jahr nicht beim Konsumentenpolitischen Fo­rum dabei, auch Ihre Konsumentenschutzsprecherin war leider nicht anwesend, zumin­dest nicht fortwährend – das war so –, aber damals ist dieses eCall-Auto bereits The­ma gewesen. Seit über einem Jahr versuche ich, das auch medial unter die Leute zu bringen, aber da sind die Gegner wie die Autoindustrie relativ mächtig, und die verhin­dern das.

Ich habe Sie aufgefordert, die Wahrheit zu sagen, der Bevölkerung nicht Sand in die Augen zu streuen, sondern die Wahrheit zu sagen, Herr Steinhauser. Das machen die Grünen nie, wenn es um Europa geht. Bleiben wir bitte bei der Wahrheit!

 


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