Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 79

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

selbstbestimmtes Leben zu führen und sich ihre Träume zu verwirklichen. Da müssen wir noch einige Hürden abbauen, da müssen wir einiges zur Verfügung stellen, und es gibt auch in anderen Bereichen in der Frauenpolitik noch sehr viel zu tun. (Abg. Matznetter: Mehr Frauen bei den NEOS!)

Es gibt Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Es gibt Probleme, was die Kinderbetreuung betrifft. Wir müssen da zu einer echten Partnerschaftlichkeit kommen, sodass das im 21. Jahrhundert nicht noch immer nur ein Thema für die Frauen in Österreich ist. Das kann eigentlich nicht mehr so sein. Ich glaube, Frauen brauchen Freiheit in Österreich, und wir müssen die Maßnahmen, die Rahmenbedingungen setzen, damit sie diese Freiheit auch ausleben können – und das ist meiner Auffassung nach Frauenpolitik.

Ich freue mich auf viele Pippis, Barbies, wie auch immer, denn wir wissen ja nicht, was aus ihnen wird. Es könnte ja sein, dass Pippi heiratet, Kinder bekommt und lange zu Hause bleibt, nicht wieder in den Job hineinkommt und dann ziemlich unzufrieden ist, dass sie eine geringe Pension hat und vielleicht eine Ausgleichszulage beziehen muss. Barbie hingegen wird vielleicht Finanzvorständin in einem internationalen Konzern, kämpft für den Feminismus in Vorstandsetagen, hat eine partnerschaftliche Aufteilung mit ihrem Partner, fifty-fifty in der Kindererziehung und ist eigentlich ganz happy.

Ich glaube, dahin müssen wir kommen: weniger Vorurteile, mehr Freiheit. (Beifall bei den NEOS.)

12.40


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hagen. – Bitte.

 


12.40.23

Abgeordneter Christoph Hagen (STRONACH): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Ich will – diese Aussage ist heute von der Regierungsbank aus oft gemacht worden. Ich habe es so oft gehört, dass ich mir schon überlegt habe, ob ich nicht ein Aufgebot bestellen und zwei Ringe für die eingetragene Partnerschaft besorgen soll, Herr Bundeskanzler. Aber da Sie gesagt haben, dass Ihre Frau heute mit Ihnen gefrühstückt hat, habe ich das dann unterlas­sen. – Spaß beiseite!

Meine Damen und Herren, ich will auch – ich will auch, dass diese Regierung gut arbeitet, gut arbeitet für Österreich und für die österreichischen Bürgerinnen und Bür­ger, denn die haben das verdient. Dieses Trauerspiel – das hat der Herr Bundeskanzler ja auch bei seiner ersten Pressekonferenz gesagt – muss ein Ende haben. Ich nehme ihm ab, dass er den Willen dazu hat, eine Veränderung in die Regierungsarbeit zu brin­gen und zum Wohle der Österreicherinnen und Österreicher, zum Wohle der Steuer­zahlerinnen und Steuerzahler zu arbeiten, wofür er auch vom Steuerzahler bezahlt wird.

Ich glaube, es waren sehr ehrliche Worte, die der Herr Bundeskanzler an uns gerichtet hat, und ich nehme ihm das auch ab. Ich werde aber nicht vergessen, was Sie, Herr Bundeskanzler, gesagt haben, und werde Sie gegebenenfalls auch daran erinnern. Die Erwartungen in Sie sind sehr groß, und das nicht ohne Grund. Das Vertrauen, das Ihnen jetzt im Voraus entgegengebracht wird, müssen Sie sich verdienen. Sie müssen schauen, dass Sie es besser machen.

Sie haben von Jobs gesprochen. Jobs für Menschen müssen so sein – der Herr Vizekanzler hat das auch angesprochen –, dass die Menschen davon leben können. Es kann nicht sein, dass jene, die nicht arbeiten, besser leben als jene, die arbeiten und Steuer zahlen.

Ich sage das nicht ohne Grund: Sie wissen, vor einigen Tagen ist in den Medien – sicher etwas intensiv – ein Schreiben des Roten Kreuzes in Oberösterreich kursiert,


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite