Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 90

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der Ergebnisse dieser Studie geändert wird, um so Rechtssicherheit für den Antrag­steller und eine geeignete Entscheidungsgrundlage für die zuständige Behörde zu erreichen.“

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Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Schellhorn zu Wort. – Bitte.

 


12.23.52

Abgeordneter Josef Schellhorn (NEOS): Herr Präsident! Geschätzter Herr Vizekanz­ler! Nun ja, wir müssen zugeben, dass wir es am Anfang der Wintersaison dunkler gesehen haben, und es ist besser ausgegangen. Das muss man auch neidlos anerkennen.

Die Nächtigungszahlen, vor allem für den letzten Winter und für Ihre Statistiken, und Ihre Redebeiträge ähnelten zwar einem Wintermärchen, jedoch muss man es schon auch ein bisschen differenzierter sehen dürfen, und zwar insofern, als es vor allem in der Stadthotellerie einen enormen Zuwachs an Nächtigungen gab – auch über den Winter – und es gelungen ist, aufgrund dieser einmaligen Konstellation der kurzen Wintersaison mit den frühen Ostern auch eine sehr komprimierte, sehr dichte Belegung über den Winter herbeizurufen. Das heißt, es war in der Tat eine wirklich gute Wintersaison nach der Nächtigungsstatistik. (Zwischenruf des Abg. Obernosterer.)

Insofern sollte uns aber vor allem die Wertschöpfung in den Betrieben zu denken geben. Das sage nicht nur ich, sondern das sagen auch Landestourismusexperten wie der Landestourismuschef Leo Bauernberger: Die Ertragslage unserer Betriebe macht ihm Sorgen.

Zu bemerken ist schon auch noch, dass diese hervorragende Nächtigungsstatistik eines hervorgerufen hat: dass die Gäste, die zu uns kommen, viel kürzer bleiben. Das heißt, der Marketingaufwand und der Aufwand, diese Gäste auch lukrieren zu können, ist ein viel größerer. Allein die Marketingausgaben der Vier- und Fünfstern-Hotellerie in puncto Bewerbung für die Gäste stiegen in den letzten zwei Jahren um 16 Prozent.

Allein diese Zahl zeigt, wie schwierig es werden wird, auch in Zukunft diese Nächti­gungszahlen zu erzielen, und ich denke, wenn die ÖVP auch wirklich gescheit ist und einmal strategisch richtig arbeitet, dann wird sie von ihrem Hochsteuer-, Hochbüro­kratie- und Hocharbeitslosenkonzept weggehen müssen. Und da verstehe ich meinen lieben Freund Gabriel Obernosterer oder den Kollegen Unterrainer nicht, wenn sie von einem dringend notwendigen Schritt einer Entbürokratisierung sprechen. Ihr hättet lange die Chance gehabt, diese Branche und vor allem die Unternehmen zu entbüro­kratisieren. Ihr hättet lange genug Zeit gehabt, auch den Menschen oder den Unter­nehmen eine Reform der Gewerbeordnung zuzuführen. Ihr hättet lange genug Zeit gehabt, vor allem eine Erleichterung und keine Belastungen für die Unternehmen beim bürokratischen Aufwand zu erzielen. Das habt ihr nicht getan! Jetzt davon zu sprechen, weil der Druck von außen so stark ist, und zu sagen: Wir brauchen das jetzt dringend!, ist eine späte Einsicht, die wahnsinnig viel Geld kostet.

Aus diesen Gründen möchte ich noch einmal betonen, dass es ganz wichtig ist, auch ein Bild zu zeichnen, wohin es gehen soll, und das sollte auch ein Tourismusbericht beinhalten: Wie wird Tourismus 2030 stattfinden – in Anbetracht eines Klimawandels, in Anbetracht anderer Arbeitswelten (Zwischenruf des Abg. Obernosterer), in Anbe­tracht dessen, dass es auch eine steuerliche Erleichterung geben muss beziehungs­weise Möglichkeiten – nicht nur eine Erleichterung, sondern Möglichkeiten –, Betriebe zu schließen?

 


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